Review President Evil – The Trash’n’Roll Asshole Show

PRESIDENT EVIL aus dem schönen Bremen wollen mit „The Trash’n’Roll Asshole Show“ für das Amt von Kreator, Sodom und wie sie nicht alle heißen, kandidieren. Ihr Wahlrpogramm: beinharte Grooves, nackenbrechender Thrash, stylish-cool moderne Anleihen und eine selbstbewusst mitreißende Kompromisslosigkeit. So steht es zumindest im Promozettel. Aber wie alle Politiker verspricht man mehr als man halten kann. So auch im Falle der fünf Präsidenten, die neben einem 08/15 Artwork noch andere tolle Sachen im Gepäck haben.

Ich habe ja schon viel gehört von Alben mit Lückenfüllern, aber ein Album das durchweg Lückenfüller beinhaltet, ist mir neu. „The Trash’n’Roll Asshole Show“ sagt es schon ganz deutlich, denn hier wird ja nicht von Thrash, sondern von Trash gesprochen. Wer jetzt dem englischen nicht mächtig ist, dem kann ich natürlich schnell helfen. Trash bedeutet zu Deutsch Müll oder Abfall. Das, würde ich sagen, trifft für diesen Silberling gut zu. Denn zwar bolzen die Jungs ganz gut rum, aber es springt einfach kein Funke über. Die durchgehende Doublebass geht einem einfach nur noch auf den Sack, da sie wirklich nie Ruhe gibt. Die Breaks werden viel zu häufig gesetzt, so kann sich nie ein Riff lange halten. Und wenn man mal ein schönes Riff entdeckt hat, soll ja vorkommen, wird dieses durch den extrem nervigen Gesang zerstört.
Typischer kann ein modernes Thrash Album eigentlich nicht klingen. Völlig ohne Innovation, erinnert sogar größtenteils eher an Hardcore als an Thrash Metal. Und es tritt einfach überhaupt nicht Arsch – was ja das wichtigste bei Thrash Metal ist. Immerwieder kommt es einem auch so vor, als hätte man den Song gerade gehört, dabei sind die Jungs einfach nur nicht innovativ. Das sollten wir ihnen nicht ankreiden. Heutzutage ist der Markt einfach übersättigt und jedes Label versucht halt doch aus jedem kleinen Stück Musik irgendwas rauszuquetschen – könnte ja Profit bringen. Dass da Andy Classen seine Hand angelegt hat, spielt überhaupt keine Rolle. Der Sound kann noch so gut sein, wenn die Musik einfach, wie formulier ich es am Besten, miserabel ist. Das trifft bei PRESIDENT EVIL in jedem Falle zu.Dass die Band noch recht jung ist, kann sie auch vor keinem Verriss bewahren. Und wenn man dann noch große Töne spuckt, wie zum Beispiel, dass man eine Art Musikcocktail aus Slayer und Kyuss macht (sogenannter Stoner Thrash), kriegt man ganz schnell die Rechnung vorgelegt. Und hier ist sie.

Die fünf Mannen aus Bremen sollten mal ganz schnell in ihren Proberaum flüchten, vielleicht wird es dann nochmal was mit einer Musikkarriere. Dass sie ihre Instrumente beherrschen, will ich nicht abstreiten, aber Musik ohne irgendwas Besonderes, ohne den kleinsten Funken Wiedererkennungswert – Kinder, da kann ich mich auch selber mit meiner Wanderklampfe hinsetzen und für mich singen.
Ich stimme auf jeden Fall nicht für die Präsidenten, denn Politik war noch nie mein Fall. Wenn es dann mal irgendwo um Musik geht bei den Jungs, bin ich gerne bereit, ein Ohr zu riskieren. Solange aber ein Wahlprogramm besteht, dass mich zum Gähnen anstatt zum Bangen bringt, dann tut es mir Leid, aber, liebe „böse Präsidenten“, hiermit werdet ihr keine Wahl gewinnen.

Wertung: 3 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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