Review Power Theory – Out Of The Ashes, Into The Fire

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Heavy Metal

POWER THEORY aus Pennsylvania sind soundlich recht stark in der NWoBHM verwurzelt. Sie klingen auch nicht durchweg nach einer US-Band, sondern haben sich teilweise doch ein paar typische europäische Trademarks angearbeitet. Als annähernden Vergleich kann man sich vielleicht vorstellen, Anvil würden auf Saxon treffen. Also ein bisschen amerikanische Dynamik gepaart mit europäischer Geradlinigkeit und Eingängigkeit.
Das Debutalbum „Out Of The Ashes, Into The Fire “ haben die Amis im vergangenen Jahr schon selbst releast, jetzt wird es über Pure Steel Records noch einmal in größerem Rahmen veröffentlicht.

Gleich beim Opener „Prevaricator“ kommen die Old-School-Remineszensen gut zum Vorschein. Er hat etwas Ungehobeltes und ist zugleich energiereich, erinnert an die Speed-Metal-Anfangszeiten zu Beginn der Achtziger. Bei „The Madness Is Mine“ servieren POWER THEORY dann diese Melange aus dynamischem Rhythmuskonstrukt amerikanischer Prägung und einer eingängigen NWoBHM-Hookline. Geschmückt mit einem Ohrwurm-Höhepunkt, kann der Song Akzente setzen.
„Heart Of Darkness“ ist zwar ein wuchtiger Stampfer, irgendwie fehlt ihm aber das gewisse Etwas. Das von einer mächtigen Bassline initiierte „Nightmare Crawling“ ist eine Nummer, die stark auf das Riffing setzt und dadurch auch eine düstere Atmosphäre erschafft. Das gelingt den Amis ganz gut, aber der Song ist nicht so ganz einfach zu verdauen. Bei dem längsten Stück des Albums, „Never Surrender (Terror Time)“, haben sich POWER THEORY dagegen ziemlich deutlich von Spätachtziger-Metallica inspirieren lassen. Ist aber ein guter rifforientierter Song mit Thrashschlagseite und einem einprägsamen Höhepunkt.
Man kann POWER THEORY das Händchen für’s Songwriting nicht absprechen. Es ist zwar nicht jeder Track der absolute Renner, dafür gibt es auch keine wirklichen Ausfälle, und zudem komponieren die Amerikaner ziemlich vielseitig. Lediglich die Ballade „When The Rain Comes Down“ ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, was aber in erster Linie daran liegt, dass Sänger Dave Santini seine Stärken mehr in energiereichen Parts hat und nicht im emotionalen Bereich.
Positiv zu erwähnende Stücke sind aber noch der oldschoolige Dampfhammer „Insane (Metal’s Part Of My Brain)“ und der etwas pathetische True-Metal-Epos „Revelation“. Auf der technischen Seite macht die ganze Mannschaft eine gute Figur. Lediglich Santini ist kein Held in den Höhenbereichen, dafür ist er sehr markant und ausdrucksstark in den normalen Lagen. Sein Timbre liegt irgendwo zwischen Dave Wayne (Metal Church), Biff Bifford und James Hetfield.

Unterm Strich ist „Out Of The Ashes, Into The Fire“ ein gelungenes Debut, das sowohl Freunde des amerikanischen Heavy Metal, wie auch der NWoBHM anspricht.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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