2010 gegründet, vollzogen PLAGUE UPON THE OCEAN 2012 einen einschneidenden Line-Up-Wechsel, nur im folgenden Jahr erneut ihren Schlagzeuger und Gitarristen zu verlieren. 2015 erscheint nun trotz aller widrigen Umstände endlich mit „Haviarie“ die Debüt-EP der Norddeutschen.
Bei vier enthaltenen Songs bringt es „Havarie“ auf ordentliche 18 Minuten Spielzeit, die die Herren mit modernem Death Metal gefüllt haben. Bereits der Opener „Effloresced“ knallt zackig und volles Rohr auf die Zwölf, dicht gefolgt von „Tidal Wrath“, das ebenfalls mit Vollgas aus den Boxen platzt, allerdings zusätzlich mit einer melodische Bridge aufwartet. Dadurch wirkt der Track etwas vielfältiger, was sicher auch der fast eineinhalb Minuten längeren Spielzeit geschuldet ist. Der folgende Titeltrack ist wiederum eine flotte Abrissbirne mit amtlichem Groove. „Where No Light Dwells“ rundet die EP ab und zeigt PLAGUE UPON THE OCEAN erneut von ihrer melodischeren Seite, auch wenn auch „Havarie“ kein Kuschelfeeling aufkommt, dafür geht die Band schlicht zu brachial zu Werke.
Das ist aber durchaus O.K., denn wer Death Metal hören will, der hat in diesen Momenten wenig Interesse an sanften Melodien und zartem Gesang, da soll es viel lieber auf die Mappe geben. Zu eben jenem Behelf sind PLAGUE UPON THE OCEAN durchaus zu gebrauchen, denn die Truppe knüppelt ganz amtlich drauf los. Wünschenswert wäre allerdings ein weniger steriler bzw. glatter Sound, da dieser der Musik viel von ihren Ecken und Kanten nimmt, also dem, was Death Metal ausmacht.
Unterm Strich ist „Havarie“ eine sehr ordentliche Debüt-EP, mit der PLAGUE UPON THE OCEAN sich dem Hörer vorstellen und durchaus Lust auf mehr wecken können. Ein etwas organischerer Sound und eventuell (aber nicht zwingend) ein wenig mehr Abwechslung beim ersten Album und die Truppe dürfte für alle Fans des modernen Death Metals interessant sein.
Keine Wertung