Review Phantom Winter – Into Dark Science

Was lange der Black Metal war, ist heute das Mischgenre aus Post-Metal, Post-Hardcore und Sludge: Die hässlichste, dreckigste und düsterste Musik, die man weit und breit finden kann. Mit ihrem nunmehr bereits dritten Album, „Into Dark Science“, liefern die erst seit 2014 als PHANTOM WINTER vereinten Würzburger einmal mehr reichlich Anschauungsmaterial, um diese These zu untermauern.

Bereits der erste Song, „The Initiation Of Darkness“, reicht mit seinen knapp zehn Minuten Spielzeit zur Beweisführung eigentlich aus. Ob nun der extreme, vollkommen panisch-paranoid klingende Schreigesang, der kratzig-rohe Gitarrensound, die creepy Noise-Sounds im Hintergrund oder der sinistre Cleanteil, der mit seiner weiblichen Erzählerstimme merklich an Bethlehem erinnert: PHANTOM WINTER gewähren dem Hörer wahrlich keine lange Schonfrist.

Dergestalt eingestimmt (beziehungsweise abgehärtet), kann man die folgenden Songs erst so richtig genießen – wenn PHANTOM WINTER dann nämlich alle Register ziehen: Die Riffs schwer und fett, das Songwriting impulsiv und eruptiv, bleiben selbst die längsten Songs von „Into Dark Science“ stets dynamisch und packend. Das liegt nicht zuletzt daran, dass PHANTOM WINTER mehr denn je auf Kontraste setzen: „Into Dark Science“ beinhaltet die extremsten, aber mitunter auch die ruhigsten Passagen, die man von der Band bislang zu hören bekommen hat.

Mit ihrem dritten Album entwickeln sich die Würzburger genau im richtigen Maße weiter: So knüpfen PHANTOM WINTER mit „Into Dark Science“ einerseits ganz logisch dort an, wo sie mit „Sundown Pleasures“ aufgehört hatten, haben durch Änderungen im Feintuning aber trotzdem viel Neues zu bieten. Freunden der vorangegangenen Werke kann das Album deswegen ohne Vorbehalte empfohlen werden. Neueinsteiger sollten vielleicht trotzdem erst einmal rein hören – gerade der wirklich extreme Gesang, kombiniert mit den noisigen Elementen, ist (nach wie vor) gewiss nicht jedermanns Sache.

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Wertung: 8.5 / 10

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4 Kommentare zu “Phantom Winter – Into Dark Science

  1. Das war, kurz vor Release, meine erste Erfahrung mit PHANTOM WINTER damals.
    Abgesehen, dass alle 3 Alben in besch…eidenen Digisleeves erschienen sind und meine geliebte „Cvlt“ den ein oder anderen Kratzer dadurch erlitt.
    Ich fand den Vorgänger „Sundown Pleasures“ nach dem Debüt eher als eine Enttäuschung. Auch hier schafft man es nicht eine klaustrophobische Atmosphäre wie beim Debüt zu erschaffen. Allerdings klingen die Strukturen wieder homogener. Somit klingt dieses Album für mich bedeutend spannender als der Vorgänger, bei dem weite Teile förmlich an einem vorbei pläscherten.

    Ich würde mit 8 Punkte bewerten.

  2. Seh ich auch so. Unaushaltbar und hochgradig lächerlich. Musik ist ganz OK, aber auch nicht wirklich spannend. Kann die Begeisterung echt nicht nachvollziehen.

    1. Nun, dass sich am Gesang die Geister scheiden, ist bei der Band nichts Neues – das ist bei Bands wie Converge etc. aber ja auch nichts anderes.

  3. Musik & Sound gut beschrieben- aber das plärrende Gekreise nervt!
    Extrem? Definitiv! Panisch-paranoid? mal so gar nicht- eher aufgesetzt und albern. Mach den Rest der Scheibe irgendwie lächerlich. Schade!

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