Ein großer, schwarzer Umschlag, der den Promo-Text sowie einen kleineren, ebenfalls schwarzen Umschlag mit der CD beinhaltet. Auf diesem ein Aufkleber des mit Blut überzogenen Band-Logos. Wenn das mal keinen Eindruck schindet! Und… ja… aus diesem Umschlag kommt dann genau das, was man auf dem Cover-Bild oben rechts sehen kann. Autsch, was für ein optischer Bruch! „Wir führen unseren Stil der Vermischung von schweren Doom Metal und melodischen Black Metal Parts fort und wollen den Hörer mit uns hinabreissen in die faulenden Katakomben Pest Empires“. Das jedenfalls verspricht der Promo-Text zu „Ode To Chaos“, dem Debüt-Album von PEST EMPIRE. Klingt reichlich ambitioniert, aber das Artwork wirkt dem gegenüberstehend eher wie eine Persiflage. Da man Musik aber nicht nur dem Äußeren nach beurteilen soll, hören wir uns mal an, wie PEST EMPIRE ihr Vorhaben denn in die Tat umsetzen…
Nun besteht „Ode To Chaos“ im Grunde nur aus drei überlangen Stücken plus dem Bonus-Track „Make Them Suffer“, aber diese Nummern können tatsächlich Einiges. Und sie überzeugen vor allem dadurch, dass sie die eigens von der Band beschriebene musikalische Bandbreite tatsächlich umfassen und somit einiges an Abwechslung mit sich bringen. Während die Ouvertüre „Take Me Home“ einen absolut zäh fließenden Doom-Metal-Song aus dem Lehrbuch darstellt, offenbart sich der anschließende Titeltrack plötzlich als ein größtenteils vergleichsweise schneller, wütender Black-Death-Hybrid, den man nach diesem Einstieg so nicht erwartet hätte. Mit derartigen Momenten schaffen es PEST EMPIRE, den Hörer zu überraschen und das gesamte Album über bei Laune zu halten, denn Langeweile kommt trotz der langen Spielzeiten der Songs kaum auf. Dass „Execute Them All“ nur in der Bonus-Fraktion gelistet wird, lässt sich dadurch erklären, dass der Song zwischen „Ode To Chaos“ und der vorausgegangenen EP „Prophet“ entstanden ist und die Musiker ihn nicht als festen Bestandteild des Albums sehen. Schade ist es dennoch, da der Song qualitativ keinen Abfall darstellt und hinsichtlich der Vocals einige sehr krasse, überraschende Momente bietet.
„Don’t judge a book by its cover“, wie der Englischsprachler weiß. In diesem Fall gilt das einmal mehr für Musik, denn auch wenn das nach wie vor fragwürdige Artwork dadurch keine Aufwertung erfährt, überzeugt „Ode To Chaos“ von PEST EMPIRE musikalisch glücklicherweise um ein Vielfaches mehr. Die Songs sind vielleicht keine Nummern mit Kult-Faktor, vereinnahmen den Hörer aber durch eine stets präsente, finstere Atmosphäre. Dies dürfte der Intention der Band entsprechen und wer sich als Hörer darauf einlassen möchte, sollte an „Ode To Chaos“ in der Tat seine Freude haben.
Wertung: 8 / 10