Review Pentagram – Last Rites

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Doom Metal

Seit sage und schreibe 40 Jahren sind die US-amerikanischen PENTAGRAM eine feste Größe im internationalen Musikzirkus. Und ganz nebenbei auch Mitbegründer und Wegbereiter zweier Genres: des Dooms und Heavy Metals. Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Im Gegensatz zu anderen Bands haben sich die Mannen aus Washington D.C. schon immer etwas mehr Zeit gelassen – weshalb „Last Rites“, das brandneue Album, das nun über Metal Blade Records das Licht der Metalwelt erblickte, auch erst ihr siebtes ist. Dafür finden sich in der Diskographie aber auch nur aneinandergereihte Meisterwerke.

Gleichzeitig gibt es wohl auch nur wenige Truppen, die derart viele Änderungen im LineUp hinter sich haben. Als neuester Fahrgast des Besetzungskarussells konnte dieses Jahr Schlagzeuger Albert Born verpflichtet werden. Einziges verbliebenes Gründungsmitglied ist Frontmann Bobby Liebling, und damit – neben der musikalischen Qualität und Genialität – auch die einzige Konstante bei PENTAGRAM.
Es dauert kaum eine Minute, ehe dem Hörer das erste Solo um die Ohren geschleudert wird. „Treat Me Right“ atmet einen mörderisch erdigen Sound, die nach oben und unten ausschlagenden Gitarren versprühen mächtiges Heavy Metal-Flair. Was eigenständiger nicht sein könnte, kann jüngeren Generationen vielleicht als Mitte zwischen Motörhead und Black Sabbath schmackhaft gemacht werden. „Call The Man“ ist langsamer, groovt tierisch und die phasenweise austeilende Lead-Gitarre geht so schnell nicht mehr aus dem Ohr. Mikrofonbefeuchter Liebling klingt so frisch wie vor 40 Jahren. „Last Rites“ lebt von seinen warmen Tönen, von der Wechselstimmung aus gemütlichen Mitreißern und lebhaften Traumtänzern. Das genial produzierte Breitband-Schlagzeug bei „8“ dominiert diese an sich ruhigere Nummer und erschafft ein äußerst dichtes Klangbild, das dem Hörer die volle Aufmerksamkeit abverlangt und nur vom kraftvollen und intensiven Gesang Bobby Lieblings durchbrochen wird.
Die Akustikgitarre wurde für „Windmilles And Chimes“ und „Horseman“ gezückt, Hard Rock-Feeling und eine herausragende gesangliche Leistung von Liebling inklusive. PENTAGRAM zeigen mit ihrem neuesten Streich außerdem eindrucksvoller denn je, dass sie die wirklichen Meister der Hooklines sind. Egal ob „American Dream“ oder „Death In 1st Person“: Was hier ins Ohr geht, kommt da so schnell nicht wieder raus. Das gilt im Übrigen auch für die vielen doppelläufigen Leads, deren Verwendung beim Rausschmeißer „Nothing Left“ noch einmal exemplarisch in Szene gesetzt wird.

Hier ein Fazit zu fällen ist spielend leicht. PENTAGRAM standen schon immer für Heavy- und Doom Metal in seiner absolut reinsten Form – und stehen auch anno 2011 noch dafür. Die Legende lebt weiter und bekam mit „Last Rites“ das nächste Denkmal gesetzt. Man kann nur hoffen, dass PENTAGRAM nicht ernst machen und „Last Rites“ wirklich ein Schlussstrich ist. Auszusetzen gibt es am siebten Silberling nicht die Bohne, ein stimmungsvolleres und intensiveres Hörerlebnis wird es im Heavy/Doom Metal dieses Jahr schlichtweg nicht mehr geben. Genial.

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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