Review Pentagram – Curious Volume

  • Label: Peaceville
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Doom Metal

Seit weit mehr als 40 Jahren machen Bobby Liebling und PENTAGRAM nun schon die Bühnen dieser Welt unsicher und mit jedem neuen Release wurde ein Meilenstein gesetzt. Umso erstaunlicher ist es, dass „Curious Volume“ erst das neunte Studiowerk der Amis ist. Vielleicht ist aber genau dies auch das Geheimnis des Erfolgs, denn es heißt nicht umsonst, Klasse statt Masse.

Das vor vier Jahren veröffentlichte „Last Rites“ überraschte viele Fans vor allem wegen seiner Orientierung an den frühesten Werken der Band und mit einem Bobby Liebling, der ganz klar auf einem aufsteigenden Ast ist. Überhaupt ist dieser Mann ein Wunder, wenn man ein Blick auf sein Leben wirft. Mit „Curious Volume“ will man nun auf diesem hohen Level nachlegen. Bereits beim Opener „Lay Down And Die“ zaudern PENTAGRAM nicht lange rum, sondern legen einen überaus griffigen Einstieg in das Album hin. Gleichzeitig kann man erahnen, in welche Richtung es auf diesem Silberling gehen wird. Die Truppe um Liebling und Griffin spendiert dem Hörer viele rockige Riffs, die sehr gern in ausladenden Soli enden und erstaunlich leicht ins Ohr gehen. Selbst das schleppende „Dead Bury Dead“ setzt sich, dank der sehr guten Hooklines, schnell im Gehörgang fest und animiert zum lässigen Mitwippen und Mitsingen. Eine Nummer, die vor allem Live sehr gut funktionieren dürfte. Das folgende „Earth Flight“ dagegen ist überraschend luftig, da die Doom-Elemente noch deutlicher zurückgeschraubt werden und dem klassischen Hard Rock die Tür geöffnet wird.

Die zweite Hälfte des Albums wird durch den Titelsong „Curious Volume“ eingeläutet und es geht, überraschenderweise, deutlich zäher zur Sache. Die Hard-Rock-Anleihen werden zurückgeschraubt und dem klassischen Doom Metal der Marke Pentagram wird nun Einlass gewährt. Die Riffs sind mächtiger und auch der Gesang klingt klagender als bei den vorangegangen Tracks. „Misunderstood“ unterbricht diese Stimmung wiederum kurz, handelt es sich doch um eine echt coole Rocknummer, mit kurzzeitig aufflackerndem „Beach-Boys-Flair“. Richtig düster wird es kurz vor Ende bei „The Devil’s Playground“, mit seinen drückenden Riffs, welche sich langsam voran walzen. Der vor allem durch das Schlagzeug und geflüsterten Gesang getragene Mittelteil hilft zudem die Spannung aufrechtzuerhalten.

PENTAGRAM haben mit „Curious Volume“ ein Album geschaffen, dass gekonnt den Spagat zwischen klassischer Rock-Attitüde und düsterem Doom Metal meistert und somit einmal mehr beweist, dass man im Alter nicht zwangsläufig nachlässt. Die recht offensichtliche Zweiteilung des Albums muss man sicherlich mögen, aber in gewisser Weise ist dies ein echter Vorteil. Wer es rockig mag, der führt sich die ersten fünf Songs zu Gemüte und wem der Sinn eher nach etwas mehr Schwere steht, der lässt sich von der zweiten Hälfte beschallen. Insgesamt ist das gebotene Material aber genau das, was man sich von PENTAGRAM wünscht und verspricht. Kräftige, knackige und vor allem abwechslungsreiche Gitarrenriffs, reichlich Soli, perfekt sitzende Hooklines und die immer noch kräftige Stimme von Bobby Liebling.

„Curious Volume“ ist vielleicht nicht der größte Klassiker in der Geschichte von PENTAGRAM, aber es ist definitiv eines der sehr guten Doom-Metal-Alben in diesem Jahr und für jeden Anhänger der alten Schule zu empfehlen.

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Pentagram – Walk Alone (artwork video) (from Curious Volume) from Peaceville Records on Vimeo.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christoph Ilius

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