Die aus San Diego, Kalifornien stammenden PATHOLOGY setzen sich zu drei Fünfteln aus Musikern der Bands The Locust, I Declare War und Cattle Decapitation zusammen. Wenn man sich diese Namen ansieht, weiß man sicher schon, dass die Band keine Streichelzoo-Musik fabriziert. „The Time Of Great Purification“ vereint durch die Anwesenheit von Ex-I-Declare-War-Frontmann Jonathan in Sachen Gesang vor allen Dingen die Brutal-Death-Schiene dieser mit der Geschwindigkeit von Cattle Decapitation.
Um es gleich vorwegzunehmen: PATHOLOGYs neuestes Release gehört zu den brutalsten und krankesten Alben, die dieses Jahr veröffentlicht wurden. Das macht sich besonders bei den Vocals bemerkbar: Jonathan Huber grunzt sich eine halbe Stunde einen ab und variiert dabei höchstens mal zwischen Pig Squeal-, Frog-Noise und Grunt-Vocals – das ist durchweg überzeugend, aber wahrlich nichts für seichte Gemüter. Interessant ist das neueste PATHOLOGY-Release vor allem dadurch, dass die Band es schafft, über Albumlänge abwechslungsreiche Songs zu kreieren, was gerade bei im Brutal-/Slam-Death-Metal-Bereich keine Selbstverständlichkeit ist.
Das ist der Gitarrenarbeit von Kevin Schwartz zu verdanken: Er bringt die ganze Palette von Tremolo-Picking- bis zu Thrash- und Palm-Mute-Gitarrenriffs und liebäugelt dabei immer wieder mit ein paar feinen Melodieansätzen, die sich hinter der brutalen Gesangsfront dezent hervortun – abgesehen von einer ganzen Reihe an verdammt coolen Soli. Während der Großteil der Lieder im höheren Tempobereich angesiedelt ist, machen PATHOLOGY auch ein paar Ausflüge in den Slam-Bereich, zum Beispiel im stärksten Track des Albums, „Asphyxiation Through Consumption“, sowie in „Remnats Of Freedom“. Das großartige und extrem variable Drumming von Ex-Cattle-Decapitation-Mitglied Dave Astor veredelt PATHOLOGYs Sound nochmal um eine ganze Ecke: Davon lebt etwa „Tyrannical Decay“ ganz besonders.
Mit gerade 30 Minuten Spielzeit hat “The Time Of Great Purification” genau die richtige Länge. Viel mehr Zeit kann man mit dieser unmenschlichen Musik ohnehin nicht verbringen. 98 % aller Metalfans werden sich bei einem Album wie diesem zwar denken: „Das hat doch nichts mehr mit Musik zu tun!“ – die restlichen zwei Prozent dürften dafür aber voll auf ihre Kosten kommen.
Wertung: 7 / 10