Als es mit dem New Metal / Crossover richtig losging, waren PAPA ROACH ganz vorne mit dabei, wenn es darum ging, sich durch ein gewisses Extra an Pop und Rock in die Charts zu katapultieren. Nun sind diese Zeiten ja bekanntlich mehr oder minder vorbei, doch PAPA ROACH mischen immer noch kräftig mit. Das eher einfache Erfolgsrezept, Rock-Songs mit Struktur und brauchbaren Melodien zu schreiben, ist dasselbe geblieben – nur lockt das inzwischen niemanden mehr so recht hinter dem Ofen hervor.
Da PAPA ROACH versuchen, vom ersten Durchlauf an eingängig zu klingen und den Hörer deshalb kaum jemals überfordern, sind die Zutaten denkbar überschaubar: Ein gutes altes Aggro-Crossover-Riff, ein kleiner New-Metal-Beat, ein bisschen Punk-Feeling, alles sparsam proportioniert in einer doch sehr charttauglichen Melange aus Pop und Rock und großzügig mit Keyboard zugekleistert, wenn es die Situation erfordert. Obwohl das alles kompetent gemacht ist und man songschreiberisch durchaus einen Unterschied zu Songs wie „Last Resort“ oder „Blood Brothers“ hört, fällt der Grundtenor doch etwas zu glattgebügelt aus, und die Abwechslung bleibt weitgehend auf der Strecke.
Natürlich darf man nicht zu viele Ecken und Kanten erwarten, wenn man PAPA ROACH ein bisschen Mainstream zugesteht, aber ein paar weniger aalglatte Gitarrenriffs und Gesangsmelodien wären dennoch drin gewesen. Das spacige Feeling in etwa „Give Me Back My Life“ mag beim ersten Durchlauf angenehm überraschen, leider ist aber auch hier alles dermaßen vorhersehbar, dass die Spannung nicht allzu lang aufrechterhalten werden kann – nicht zuletzt, weil die Idee im Laufe des Albums noch dreimal wiederverwendet wird. An zu großer Vorhersehbarkeit und an fehlenden Kontrasten leiden auch die anderen Nummern: Der Ansatz ist immer solide und man kann keine Schwachstellen ausmachen, dafür reißt das Gesamtprodukt aber auch nicht wirklich vom Hocker. Dafür hat man das alles schon zu oft gehört.
Wer auf Alben steht, bei welchen man nach den ersten Sekunden der jeweiligen Songs weiß, wie sie enden werden, bekommt mit „The Connection“ auf jeden Fall eines der besseren seiner Art. Jeder Song geht ins Ohr und kann auf Anhieb mitgegrölt werden, alle Mitglieder können ihre Instrumente spielen und Shaddix hat eine angenehme und relativ variable Stimme – dafür gibt es hier eben auch wirklich nichts Überraschendes. Man kann es kaufen, oder es sein lassen, das spielt keine große Rolle. Hiergegen mag „Last Resort“ ungeschlacht wirken, dafür aber auch aufregend.
Wertung: 6.5 / 10