Review Panzerballett – X-Mas Death Jazz

(Progressive Metal / Jazz) Alle Jahre wieder hat PANZERBALLETT-Gitarrist Jan Zehrfeld lustige Bearbeitungen bekannter Weihnachtssongs als Festtagsgruß veröffentlicht: Er zerhackte „Let It Snow“ oder „Leise rieselt der Schnee“ und setzte sie als klamaukige Jazzmetal-Perlen im PANZERBALLETT-Sound wieder zusammen. Irgendwie wusste man: Es war nur eine Frage der Zeit, bis daraus einmal ein vollständiges Album werden würde. Jetzt ist es da!

„X-Mas Death Jazz“ bietet acht Megahits, die Freunden klassischer Weihnachtsromantik garantiert das Fest vermiesen werden – denn so hart, komplex und verrückt habt ihr „Kling, Glöckchen“, „Little Drummer Boy“ oder „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“ sicher noch nie gehört. Das hier ist nichts für den Familienkaffee am ersten Weihnachtstag, sehr wohl aber ein audiophiler Leckerbissen für Freude von Tech-Metal, Djent, Jazz und Fusion.

Da Weihnachtslieder in der Regel nicht ohne Text auskommen, werden PANZERBALLETT dieses Mal von mehreren Gastsängern unterstützt. Mit dabei sind unter anderen Matthias IA Eklundh (Freak Kitchen, Steve Vai), Mike Keneally (Frank Zappa, Joe Satriani) und Jen Majura (Evanescence). Stilistisch bleibt ansonsten alles beim Alten, wer also die letzten Alben der Band mochte, darf auch bei „X-Mas Death Jazz“ wieder zugreifen. Spielerisch bewegen sich die Jungs sowieso auf einem schwindelerregend hohen Niveau und sind über jeden Zweifel erhaben.

Mit „White Christmas“ und „Kling, Glöckchen“ beginnt das Album zunächst etwas zu verkrampft und zerfasert, aber spätestens ab „Little Drummer Boy“ geht das Konzept auf. Zu den Highlights zählen „Es kommt bald“, „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“ und „Let It Snow“. Es mag jetzt skurril klingen, aber wer solch verkopfte Musik mag, wird diese Nummern so schnell nicht mehr aus dem Hirn bekommen. Für alle, die keine Weihnachtstexte mehr hören können, haben Jan Zehrfeld & Co. als Bonus auch noch die Instrumental-Versionen mit auf die Scheibe gepackt.

Wie immer bei PANZERBALLETT gilt aber auch für „X-Mas Death Jazz“: Auf Konserve wirkt die Musik trotz ihres klamaukigen Charakters ein Stück zu perfektionistisch und kühl. Das liegt vermutlich an ihrer streng mathematischen Natur. Erst live erwachen die halsbrecherischen Kompositionen so richtig zum Leben, wenn sie mit viel Charme und Humor vorgetragen werden. Dennoch eine schöne Sache für alle Fans und Tech-Metal-Freaks!

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Wertung: 8 / 10

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