Review Pantheon I – The Wanderer And His Shadow

  • Label: Non Serviam
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Black Metal

PANTHEON I sind eine Band deren Mitglieder schon bei zahlreichen anderen bekannten Gruppen aktiv sind oder waren. Der Sänger wirkte zum Beispiel genau wie TRS bei 1349 mit. Letzterer zudem noch bei Vidsyn und Koldbrann, Sagstad – der Gitarrist – darf auf Sarkom und Trollfest verweisen. So gesehen eine freudige Angelegenheit für den Rezensenten. Hinzu kommt noch, dass Nachtgarm von Negator sowie Lazare Nedland von Solefald Gastauftritte haben. Um das mal auf den Punkt zu bringen: Die Rahmenbedingungen von „The Wanderer And His Shadow“ lesen sich wirklich gut.

Die Extraklasse bleibt bei der Musik aber aus. Woran das durchaus liegen könnte, ist leicht gesagt. PANTHEON I versuchen 2007 den Sound zu imitieren, den Enslaved auf „Ruun“ geboten haben oder den eine Reihe anderer norwegischer Bands mittlerweile so oder so ähnlich angenommen hat. Man will also die Grenzen des Black Metals sprengen und mit der Musik mehr bieten, vielleicht einen eigenständigen Klang zu entwickeln, um sich hervortun zu können. Blöd nur, dass der erste Moment, bei dem man wirklich aufmerkt, jener ist, wenn Lazare seinen Gastgesang zum Besten gibt, also bei „Coming To An End“, Lied vier. Das sind wahrlich Gänsehautmomente, wenn der Mann unbeschwert, zugleich aber doch sehnsüchtig und klar den Refrain singt. Der Auftritt von Nachtgarm hingegen fällt nicht weiter auf, was sehr schade ist, da man von Negator exzellentes Material gewohnt ist und Nachtgarm eine famose Stimme besitzt. Klar, die Instrumente werden beherrscht, die Arrangements sind allesamt wirklich nett und anhörbar, aber bei all den vorhergehenden Informationen versprach man sich eben mehr. Nämlich ein innovatives, eigenständiges Werk, vielleicht sogar Opus. Das trifft aber keinesfalls auf „The Wanderer And His Shadow“ zu.

Doch sogar ohne Beistand gelingt den Norwegern etwas wirklich mehr als solides. Diesen Umstand darf man aber allein auf den Cello-Einsatz zurückführen, da Live Julianne ihr Instrument beherrscht und in „Where Angels Burn“ für eine schaurig-schöne Atmosphäre sorgt. Überhaupt neigt man dazu, die Scheibe hier doch noch als überdurchschnittlich und ansprechend abzutun, weil es eben mehr ist als brachialer Black Metal oder melodischer Extreme Metal, aber wenn man sich nun mal überlegt, was gerade auf diesem Sektor in letzter Zeit geboten wurde, ist das dann noch wirklich so? Nein. Man ziehe alleine zur Untermauerung bloß „My Curse“ heran, eine durchweg solide Nummer, die sich aber über mehr als acht Minuten erstreckt und nicht langweilig wird. Ja, aber wieso? Weil das Outfading der Schlussmelodie sich hinzieht wie sonst was und danach ganz brauchbare Cellotöne zu vernehmen sind, die aber sicher auch nicht an die Grenze des Könnens von Live Julianne heranragen. So kann man Alben füllen und oberflächlich sicherlich den Eindruck erwecken, hier was ganz besonderes geboten zu haben.

Man muss ganz klar sagen, dass Extreme Metal besonders in letzter Zeit und ganz explizit aus Norwegen auf höchstem Niveau geboten worden ist. In diesen Reigen hätten sich PANTHEON I sicher auch gerne dazu gestellt, aber dazu ist das neue Album zu unstrukturiert und zu alltäglich. Doch ebenso gewiss wie dies ist wohl, dass „The Wanderer And His Shadow“ überschätzt werden wird. Dieses inspirationslose Gespiele wird nicht wenige ansprechen und von einigen sicher auch als komplex oder sogar progressiv erachtet werden, das ist aber fadenscheinig.

Wertung: 5.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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