Review Palace – Divine Intervention

  • Label: STF
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Heavy Metal

Eigentlich sind PALACE schon alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, schließlich ist die Band schon seit über einer Dekade am Werk (Das Debut „Toy of rage“ erschien bereits 1996) und veröffentlicht in regelmäßigen Abständen neue LPs. Insofern ist es für mich schon etwas verwunderlich, dass ich bis vor kurzem noch nie etwas von dieser Truppe aus Speyer gehört habe.2008 steht nun das mittlerweile fünfte Album in der Startposition und hört auf den nicht ganz unproblematischen Namen „Divine Intervention“, allerdings hat dieses Album nichts mit der hierzulande indizierten Platte einer bekannten Thrash-Truppe zu tun. Vielmehr bietet „Divine Intervention“ flotten Power Metal teutonischer Bauart mit leichten truemetallischen Einschlag. Wenn unbedingt ein Vergleich herangezogen werden soll, bietet sich Accept wohl am ehesten an.

Die neun Titel bieten dem geneigten Hörer gut gespielten Metal, der bei Fans des Genres wohl gut ankommen sollte. Handwerklich lässt man nichts anbrennen und die Produktion geht ebenfalls gut nach vorne. Einzig großer Kritikpunkt ist jedoch der Gesang. Solange Frontröhre HP Piller im mittleren bis unteren Stimmbereich vor sich hingröhlt, ist alles bestens, sobald er sich aber an die hohen Töne heranwagt, stößt er sehr schnell an die Grenze seiner Stimme und klingt wie ein undichtes Ventil. Das macht aus prinzipiell guten Songs wie z.B. „Metal Angels“ oder dem Opener „Generation Psi Forces“ unterdurchschnittliche Geduldsproben. Daran sollte die Band unbedingt noch arbeiten, denn nicht jeder ist zum Halford geboren.

Jedoch hat das Album durchaus seine starken Seiten, als da wären z.B. der Titelsong, der recht zögerlich beginnt, aber immer mehr aufbaut und am Ende sehr gut in die Kauleiste poltert. „Injection of Affection“ erinnert ein wenig an Alice Cooper und macht ebenfalls sehr viel Spass. Etwas aus der Reihe fallen „Bloodsuckers“, welches mit Frauengesang aufwartet und einen richtig fetten Chrous besitzt, welcher selbst Accept in ihren besten Zeiten nicht besser hinbekommen hätten oder aber der Highspeed-Kracher „The Healer“, welcher die Nackenmuskeln ordentlich durchwalkt.

Alles in allem bieten PALACE mit ihrem fünften Album ordentlichen Heavy Metal, welcher zwar nicht sonderlich aus der Masse der inzwischen nahezu unüberschaubaren Veröffentlichungen auf diesem Sektor herausragt, Schwermetallfanatikern dennoch viel Spaß machen dürfte. Wer von Accept oder Grave Digger absolut nicht genug bekommen kann, sollte auf jeden Fall mal reinhören.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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