Review Painful Minds – Rising Shadows

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Extreme Metal

Eine sehr interessante Stilmischung bieten die Painful Minds aus Eisenach mit ihrer Debütscheibe „Rising Shadows“.
Nach dem düsteren Standardintro, dass hier statt mit dem Keyboard mit der Geige gespielt wurde, und mit den Worten „This is the hell you have created for yourself“ kracht „Beautyful Creature“ (und das ist kein Tippfehler von mir) auf den Hörer ein. Mag vielleicht komisch klingen, aber der Song kommt mir vor wie eine Kreuzung aus Dornenreich und Destruction. Auf der einen Seite hört man hier einfach ziemlich kranke Riffs und Melodien, auf der anderen Seite wieder genau so straighte Rhythmen und auch mal Schmier-artiges Gekreische, dass sich zwischen den black- und death-artigen sowie halberzählenden Vocals einschleicht. Liest sich jetzt vielleicht so, also könne dass alles kaum funktionieren, aber das tut es, überraschend gut sogar.

Eine ganz andere Seite zeigen die Sechs bei „Fucking Dying Human“, wo sie ein lässig-rotziges Rock’n’Roll-Riff auspacken, dass sich zwar durchgehend durch den Song zieht, aber zwsichendurch auch mal mit heftigem Geknüppel harmoniert.
Nicht nur instrumental, sondern auch gesanglich erinnert „Der das Ende bringt“ stark an Eisregen.
Der Titelltrack wird mit einem düsteren Akustikgitarrenintro eingeleitet, bis nach einer halben Minute ein melodischer Black Metal-Song daraus wird, wie man ihn sich wünscht: Mal schnell und mal eher gemäßigt, und doch immer melodisch und aggressiv. Doch noch immer ist’s mit Abwechslung nicht genug, der „Söldner aus Liebe“ ist nämlich ein waschechter Wikinger… Klingt nach Einherjer zu „Dragons Of The North“-Zeiten mit Eisregen-Vocals, auch dass ist sehr gut gelungen wie ich finde.
Beim abschließenden neunminütigem Epos „The Dawn Of A New Age“ darf anfangs sogar mal die Violine dominieren, leider wurde dieses Instrument hier viel zu selten eingesetzt. Hier wird vorwiegend auf Atmosphäre gesetzt und nicht davor zurückgeschreckt, hochmelodische Parts in den Vordergrund zu stellen und kaum mal ein paar Briketts mehr in den Ofen zu werfen.

Der Sound der 38-minütigen CD ist für eine Eigenproduktion sehr ordentlich, klingt etwas trocken, aber genau dass macht das Material noch einen Zacken härter und passt auch gut dazu.
Für engstirnige Menschen machen die Painful Minds sicherlich keine Musik. Sie schreiben auch selbst, dass sie keine Lust haben, sich in einer Richtung festzufahren und spielen dass, worauf sie Lust haben – gut so! Wenn am Ende auch noch alles zusammenpasst und kein richtiger Durchhänger aus den Stücken hervorblitzt, kann man die Mission getrost als geglückt ansehen. Anfangs hatte ich noch so einige Probleme mit dem Gebotenem, doch einige Hördurchläufe später geht das Zeug immer besser rein. Klar, perfekt ist hier natürlich noch nicht alles, aber Potenzial sehe ich in der Band eine Menge. Durch die zahlreichen und oft überraschenden Breaks mag ich gar verlauten lassen, Painful Minds machen „komische Musik für komische Leute“. Von mir jedenfalls ist das ein Kompliment.
Da „Rising Shadows“ für unverschämte 4 Euro (plus Versand) bei www.painful-minds.de oder krischaan@onlinehome.de zu beziehen ist, sollte man nicht davor zurückschrecken, sich seine eigene Meinung zu bilden und die Band zu unterstützen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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