Review Paganizer – Scandinavian Warmachine

  • Label: Cyclone Empire
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Death Metal

Aus der Asche der beiden Bands Terminal Grip und Blizzar stieg Anno 1998 eine neue Band empor: Paganizer. Die Band hatte das Ziel, den alten Death Metal zu zelebrieren, ihn aber zusätzlich mit einem thrashigeren und bedrohlicherem Feeling zu würzen. Nach unzähligen Line-Up Rotationen und einige Problemen bei den vorherigen Alben, kam 2004 das äußerst gelungene „No Divine Rapture“ in den Handel. Old School Death Metal wie er sein muss. Roh und brutal.
Danach wurde es etwas ruhiger um die Band. Nun steht mit „Scandinavian Warmachine“ das siebte Album der schwedischen Deather um Rogga Johansson in den Regalen. Wer den Namen Rogga Johansson (u.a. Edge of Sanity, Ribspreader, Carve) nicht zum ersten mal hört, weiß, was ihn auf diesem Album erwartet. Nach wir vor Death Metal der alten Schule, der keine Kompromisse mit neuartigen Entwicklungen irgendeiner Szene eingeht. Und genau so klingen auch die 16 Songs auf dem neusten Output. Keinen deut weniger roh und brutal als das viel gepriesene Werk „No Divine Rapture“ oder das dritte Werk „Dead Unburied“. Aber irgendwie scheint die skandinavische Kriegsmaschine Sand in das Getriebe bekommen zu haben.

Die Songs rattern zwar nach wie vor mit gehörigem Speed über das Schlachtfeld, doch klingen sie auch zu sehr nach dem, was bereits unzählige Bands vor ihnen unter dem Revival des „Old School Death Metal“ verstanden haben: Ideen und Songstrukturen der 90er Jahre aufgebrüht und uninspiriert heruntergeknüppelt. Gerade mit dem Album „Carnage Junkie“, welches gerade einmal wenige Monate vor „Scandinavian Warmachine“ erschien, im Hinterkopf wird man dem dargebotenen Stoff sehr schnell müde. Die leichten Black Metal Einflüsse bei Songs wie „Morbid Panzer Batallion“ können hier auch nicht den Karren aus dem Dreck ziehen. Death Metal der alten Schule schön und gut. Aber dann doch bitte etwas inspirierter. Und das dann am Besten das ganze Album über.
Wie das geht und wie das klingen soll machen die Genrekollegen von Funebrarum&Co. nur allzu deutlich. Dass das PAGANIZER auch schaffen müssten, zeigt der Titeltrack „Scandinavian Warmachine“, oder auch die beiden Nackenbrecher „Bonesaw Bonanza“ und „Undead Warhead“, die mit ihrem High Speed Gerumpel deutlich machen, dass Johansson kein Anfänger ist. Genauso wie das im Mid-Tempo gehaltene „Colder“ animiert zum mitwippen. Doch hat sich der verwöhnte Death Metal Hörer gerade in Stimmung gebracht, holen ihn die vielen Aussetzer-Sons wie „Crusader“ oder „Onword To Die“ den wieder in die bittere Realität zurück.
So ist man als Fan des Schwedentods fast schon gezwungen aus diesem Album ein Art Best Of herauszuschnippeln und es dann am Stück zu genießen. Positiv an „Scandinavian Warmachine“ als Ganzes ist eigentlich nur die Produktion. Die ist äußerst gelungen, ohne zu poliert zu wirken. Wenigstens hier haben sie alles richtig gemacht.

Lieber Herr Johansson, das nächste Mal bitte weniger Tracks, dafür mehr mit solch einer Würze wie „Bonesaw Bonanza“, dann klappt’s auch mit der Höchstpunktzahl!

Wertung: 5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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