Wenn in einer band ex-Mitglieder von Grave, Insision und Coldworker mitwirken und diese Band dann als Hörenswert für Fans von Bloodbath, Grave und Vomitory angepriesen wird, so hat man eine recht genaue Vorstellung, was gleich aus den Boxen schallen wird, schon bevor man „Play“ gedrückt hat.
Im Falle von OVERTORTURE und deren Debüt „At The End The Dead Await” treffen denn auch alle Erwartungen komplett zu. Was der Fünfer aus Schweden hier abliefert, ist eine herrliche Schlachtplatte schwedischer Machart. Heißt im Detail, dass hier mächtig brutal zu Werke gegangen wird, man sich jedoch nicht davor scheut, gelegentlich eine Melodie in den Mix zu werfen, um die ganze Geschichte spannend zu halten.
Entsprechend dröhnt über die rund 42 Minuten Spielzeit eine Huldigung an genannte Bands – speziell Bloodbath – aus den Lautsprechern, dass es jedem Genrefanatiker ganz warm ums Herz wird. „Black Shrouds Of Dementia“ und „Murder For The Masses“ legen mächtig vor, heftiges Doublebass-Gewitter, untermalt von mal sägenden, mal singenden Gitarren und dazu ein herrlich fetter Basssound. Über alles legt sich dazu noch die Stimme von…Moment, das war ja nicht Mikael Akerfeld, hätte man ob der Ähnlichkeit zwischen seiner und der Stimme von Joel Fornbrant glatt verwechseln können.
Einem Problem von Death-Metal-Alben, noch dazu stilistisch so stark festgelegten, können aber auch OVERTORTURE nicht entgehen: Nach einer Weile fangen die Songs an, sich stark zu ähneln. Das kann zum einen daran liegen, dass der Standard-Death-Metal-Song nun mal einen gewissen Aufbau hat oder dass es in den letzten Jahren eine aberwitzige Flut an Releases im Bereich des Schwedischen Old School Death Metals gab. Dabei sollen OVERTORTURE hier nicht einmal über Gebühr kritisiert werden, denn in puncto Abwechslung ist der Band wirklich einiges gelungen.
Von den genannten Abrissbirnen über etwas melodischer angehauchte (Betonung liegt auf angehaucht!) Tracks wie „Towards The Within“, das mit einem herrlich schleppenden Groove aufwarten kann, bis hin zu schnellen Nummern, denen durch die im Hintergrund untergemischten Melodieläufe ein fast schon epischer Charakter innewohnt („Targets“) ist von allem etwas dabei.
Unterm Strich müssen sich OVERTORTURE mit „At The End The Dead Await“ definitiv nicht verstecken. Für Fans der genannten Bands und des Genres allgemein ist diese Scheibe eine absolute Empfehlung, da hier sowohl Brutalität und Melodien als auch ein Old-School-Feeling und einen modernen Touch miteinander schlüssig in Einklang gebracht werden.
Wertung: 7.5 / 10