Anshuman Bhattacharya, Vigneshkumar Venkatraman, Ashwin Kulkarni und Pritesh Prabhune, kurzum vier indische Namen, sollte man sich merken, wenn man der Musik der Prog-Metaller aus Mumbai namens ORION lauschen möchte, denn neben ihnen geistern auch noch ein Djent- sowie Goa-Projekt mit dem gleichen Namen durch die globale Musiklandschaft. Aufgrund meiner persönlichen Präferenz landete ich bei der indischen Variante, die im letzten Jahr mit „On The Banks Of Rubicon“ ihren ersten Output in Form einer EP auf den Markt brachte.
Darauf befinden sich vier Tracks, die mit einem klasse Verbund von Spielfreude und Talent aufwarten können. Abwechslung ist dabei die oberste Prämisse bei ORION, sodass die Genre-Zuordnung Progressive Death Metal nicht leichtfüßig daherkommt, sondern auf „On The Banks Of Rubicon“ auch tatsächlich zelebriert wird. Den Hörer erwarten gelungene, keine fließenden, aber auch nicht zu abrupt wirkende Übergänge innerhalb der Songs, selbstverständlich überraschende Taktwechsel, dank Clean Parts und Growling angenehme Wendungen im Gesang sowie mehrere gute Leads und Soli. Besonders die mehrfach vorkommende Überlagerung verschiedener Gitarrenspuren gibt den Songs eine gewisse Dynamik. Dass ORION dabei zwar noch nicht die Raffinesse eines Kalibers wie (den alten) Opeth aufweisen, sollte bei einem Debüt zu verschmerzen sein, wenn nicht sogar erwartet werden.
Das Quartett liefert mit dieser EP etwas ab, was sich auf den Konzertbühnen Deutschlands locker als vernünftiger Support für Main Acts wie Disillusion oder Obscura eignen würde. Die Tracks wirken weder zu vertrackt noch gestalten sie sich als zu schwierig beim ersten Hören, obwohl sie jeweils eine komplexe Struktur besitzen. ORION haben ein Händchen dafür, anspruchsvolle Musik leicht verdaulich zu servieren, was automatisch zu dem Wunsch führt, gerne ein Album von den Jungs in den Händen halten zu wollen.
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