Review Oranssi Pazuzu – Live At Roadburn 2017

  • Label: Roadburn
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Black Metal

Church Of Misery, Godflesh, Nachtmystium, Neurosis oder auch Ulver: Roadburn Records brachte in der Vergangenheit bereits einige Live-Alben von hochkarätigen Bands auf den Markt, deren Inhalt eine Show von dem legendären Festival in den Niederlanden darstellt.

In die Liste der Auserwählten ist nun – außerordentlich verdient – der finnische Exportschlager ORANSSI PAZUZU mit aufgenommen worden: Mit „Live At Roadburn 2017“ bringt das Quintett nicht nur sein erstes Live-Album auf dem Markt, sondern das auch noch mit dem Qualitätssiegel recorded live during the band’s show at Roadburn Festival versehen.

Die sechs Songs umfassende Platte bietet einen Querschnitt der letzten drei Veröffentlichungen von ORANSSI PAZUZU; in der Setlist findet sich der Opener der aktuellen EP „Kevät / Värimyrsky“, vier Lieder der letzten Platte „Värähtelijä“ (2016) sowie ein Song von „Valonielu“ (2013). Dass es kein Song der ersten beiden Alben in die Setlist schaffte, dafür aber ein Lied der nur zwei Songs umfassenden EP, ist definitiv eine dicke Krokodilsträne wert (und ein Meckern auf hohem Niveau).

„Live At Roadburn 2017“ vermittelt nur vereinzelt das Gefühl, dass es sich um ein Live-Album handelt; zum einen, weil die typische Konzertatmosphäre – das (teils störende) Gemisch aus klatschenden, pfeifenden, rufenden und sprechenden Menschen sowie einer interagierenden Band – lediglich kurz zwischen den Songübergängen zu hören ist. Zum anderen ist die Aufnahmequalität von „Live At Roadburn 2017“ so gut, dass die Instrumente anscheinend unter Studiobedingungen abgenommen worden sind.

Somit kristallisiert sich Jun-His‘ Krächzen ebenso fein aus der Instrumentalfraktion heraus wie sich die einzelnen Samples, Keyboardeffekte und Percussions abheben. Selbst im dynamischen Spiel wie bei „Saturaatio“ grenzen sich die Saiteninstrumente untereinander stark genug voneinander ab, um den groovigen Bass und die Lead- und Rhythmusgitarre unterscheiden zu können – starkes Ding! Umso trauriger ist es, dass der Auftritt von ORANSSI PAZUZU nur knapp 50 Minuten währt und „Live At Roadburn 2017“ mit dem 17-minütigen „Vasemman Käden Hierarkia“ endet.

Wer noch nicht in den Genuss gekommen ist, die Finnen bei einem ihrer spärlichen Auftritte in Deutschland live erleben zu dürfen, bekommt mit „Live At Roadburn 2017“ ein großes Trostpflaster und einen noch größeren Anreiz, bei der nächsten Möglichkeit in der ersten Reihe einer ORANSSI-PAZUZU-Show zu stehen.

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Wertung: 8 / 10

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