Review Opeth – The Roundhouse Tapes (live)

Manchmal muss es einfach mal ein Live-Album sein um seine Fans bei Laune zu halten. Das dachten sich auch die schwedischen Death-Progger von Opeth. 2004 erschien bereits eine Live-DVD mit dem Namen „Lamentations“, allerdings beschränkte man sich dort fast nur auf Tracks der damaligen, aktuellen Alben „Damnation“ und „Deliverance“. Nun, 2007, veröffentlicht OPETH ein vollwertiges, 95 minütiges Live-Album mit dem Namen „The Roundhouse Tapes“. Aufgenommen im Roundhouse London. Eine wunderschöne Location, die man ab Anfang 2008 dann auch auf einer weiteren Live-DVD begutachten darf. Denn dann wird der gleiche Auftritt noch mal als DVD veröffentlicht. Die Doppel-CD erscheint in einem schönen Digi-Pack.

Eins muss man OPETH ja lassen; ihre Musik verzaubert. Zumindest auf den Studio-Alben! Und wer die Jungs schon mal live erleben durfte, kann auch erhobenen Hauptes sagen, dass es live noch bombastischer ist. Perfektionist Mikael Akerfeldt hat natürlich eine Sahne-Setlist aus dem Ärmel geschüttelt, und es wurden Songs gespielt, die man nicht oft live hört. Und Gott sei dank, haut Herr Akerfeldt mal wieder den einen oder anderen Witz zwischen den Songs raus!

Trotz eines neuen Drummers, (Martin Axenrot), kann man wirklich sagen, dass die Songs in jeder Hinsicht perfekt gespielt wurden. Sowohl Kracher wie der Opener „When“ oder langsamere Lieder wie „Windowpane“ hören sich sehr gut und authentisch an. Wenn man die Songs kennt, und darauf achtet, was und ob Martin am Drumming so verändert hat, stellt man fest, dass ein paar Parts in verschiedenen Liedern anders gespielt wurden als auf dem jeweiligen Studioalbum, was keineswegs negativ gemeint sein soll. Ansonsten kommen alle Instrumente sehr gut rüber, und manchmal vergisst man schon dass es ein Live-Album ist, bis man wieder die jubelnden Zuschauer hört. Das Material vom aktuellen Album „Ghost Reveries“ wird auch glaubwürdig gespielt, und die Stimme von Mikael wird bei „Ghost Of Perdition“ gefordert wie bei keinem anderen Lied. Aber auch das meistert er mit Bravour! Der Höhepunkt des Auftritts ist ganz klar das Lied „Under The Weeping Moon“ vom ersten Album „Orchid“, welches 1995 herauskam, als die Band noch bei „Candlelight Records“ unter Vertrag war. Auch wenn die Lyrics dieses Stückes, nach der Meinung vom Frontman, „Kompletter Black Metal Nonsens“ sind!

„The Roundhose Tapes“ ist ein Muss(!) für jeden Opeth-Fan. Aber auch für die, die es mal werden wollen. Hier bekommt mein eine Auswahl sehr guter Songs aus der 20-jährigen Band-Karriere geboten. OPETH beweist mal wieder dass sie auch live wirklich etwas drauf haben, und ihre Instrumente perfekt beherrschen. Wer OPETH noch nicht live erleben durfte, und dieser Band etwas abgewinnen kann, sollte dies schleunigst nachholen. Hier gibt’s schon mal einen kleinen Vorgeschmack darauf was einen erwartet. Dreht die Boxen auf, ab geht’s!

Redakteur: Maurice Gatz

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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