Review Opeth – Lamentations (DVD)

Opeth ist einzigartig. Jeder, der schon ein Werk der Schweden hören durfte, kann das bestätigen, aber noch intensiver als auf CD sind die Herren live.

Aber die „Lamentations“ ist kein einfacher Schnitt durch alle Alben, nein wir finden hier das komplette „Damnation“ Album samt einigen der Highlights von „Deliverance“ und „Blackwater Park“ in einer großartigen Performance, die in der ersten Hälfte einfach zum hinsetzen und genießen anregt. Lied folgt auf Lied ohne störende große Ansagen, Akerfeldt überzeugt wie immer mit seiner unglaublichen Stimme, Per Wiberg zeigt auf warum es die beste Entscheidung war, ihn fest in die Band zu integrieren und das Songmaterial der vorletzten Auskopplung beweist seine Tauglichkeit auf dem Live-Sektor. Wer die ruhige Seite von Opeth in kürzester Zeit so stark wie möglich erleben möchte, der muss sich nur „To Rid the Disease“ anschauen. Großartig abgepasst, atmosphärisch und gesegnet mit einem wunderbaren Keyboard Part, der stärker kaum sein kann. Ebenfalls bewegend und großartig dargeboten wird „In my Time of Need“ mit akustischer Gitarre und Gänsehaut-Gesang. Leider fallen Martin Mendez und Martin Lopez etwas heraus, da sie bei diesen Stücken zu wenig zum Zuge kommen und alles fast nur auf Mikael Akerfeldt ruht.

Aber das ändert sich komplett mit dem Ende von „Weakness“. Die „Damnation“ und mit „Harvest“ ein erster Ausflug zu der „Blackwater Park“ sind abgeharkt und mit „Master’s Apprentices“ kehrt die Härte ein. Die Banausen, die beim ersten Teil auf ein Ende hofften, bekommen nun direkt was gewünscht wird. Von einem wunderbar ruhigen Ausklang und einem kurzen Schnitt in kürzester Zeit der komplette Wandel. Die Growls sitzen perfekt, das Acting von ruhigem spielen ändert sich vor allem bei Mendez und Lindgren zu wildem Gebange und Lopez kann sich nun endlich auch wirklich beweisen. Die Intensität der Gefühle wandelt sich in pure Aggressionen und wer bei diesem Beginn auch nur im Ansatz ruhig bleiben kann, ist dieser Musik einfach unwürdig. Ein wunderbarer Schnitt durch „Deliverance“ und „Blackwater Park“ zeigen einfach die Stärke dieser Band auf. Der Gesang wechselt live in Perfektion von purem Hass zu der Stimme des ersten Teils und vor allem die Drums fallen absolut überzeugend gespielt heraus und zeigen auf, dass Lopez wirklich ein Ausnahmemusiker ist. Aber vor allem fallen wieder Lindgren und Mendez auf, denen Spielfreude ohne Grenzen ansieht und die absolut stark auf der Bühne agieren. Das Wiberg schon gar nicht mehr wieder mit auf die Bühne gekommen ist, fällt trotz seiner großartigen Leistung gar nicht weiter auf und ein Highlight jagt das nächste. Hervorzuheben auf jeden Fall der Beginn von „Drapery Falls“ und die kraft hinter „The Leper Affinity“. Einziges wirkliches Manko ist das man sich auf die Music for Nation Alben beschränkte und daher viel zu viele Stücke fehlten, aber bei diesem Auftritt ist das absolut ohne Probleme zu verschmerzen und es gibt auch keinen einzigen Song den man austauschen würde. Dazu beweist sich die Zuschauerschar wie bei Opeth gewöhnt als eingeschworen und die Stimmung stellt sich von Anfang bis Ende als großartig heraus. Ebenfalls beitragend sicherlich die superb abgepassten Lichteffekte und der auch auf der DVD glasklare Sound.

Zu diesem Konzert kommt eine 1 stündige Dokumentation zu den Aufnahmen der beiden D-Alben, die wohl jedem Fan der Gruppe zusagen wird und die auch schön die Zusammenarbeit mit Steve Wilson aufzeigt.

Fazit:
Wer Opeth live erlebt hat oder Anhänger der Schweden ist, wird sich diese DVD schon lange gekauft haben, wer das noch nicht getan hat, der sollte es sofort nachholen. Es mag manche der ruhige Beginn abschrecken, doch wenn sich das Geld für eine Musik-DVD je gelohnt hat, dann für diese. Ganz großes Kino!

(CB)

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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