Review Opeth – Ghost Reveries

Tja, wie kann eine Band wie OPETH den Erwartungen der Fans gerecht werden? Eigentlich gar nicht, aber über die Jahre hinweg konnten sie immer wieder beweisen, dass sie nicht umsonst als „Ausnahmeband“ galten. Ein Phänomen? Nachdem mit „Damnation“ und „Deliverance“ die extremen Seiten der Schweden aufgezeigt wurden, nämlich die harte (Damnation) und die sanfte Seite (Deliverance), versuchen sie nun ihrem neuesten Output wieder mit allen Stärken zu glänzen. Die Band, durch Sprititual Beggars-Keyboarder Per Wiberg erstärkt, zeigt alles, was es zu zeigen gibt. Eine absolut heiße Scheibe, obwohl sie wieder anders klingt als alle Vorgänger. Ein Phänomen? Nein, OPETH!

Monströs startet das Album mit dem Titel „Ghost Of Perdition“, der für wenige Sekunden eine ruhige Atmosphäre ausstrahlt und dann plötzlich und unerwartet losbrettert. Allein in diesen ersten zehn Sekunden erkennt man, dass OPETH nichts an Energie und Härte einbüßen mussten, als sie bei Roadrunner Records unterschrieben. Mit so einem starken Label im Rücken ist es natürlich klar, dass da eine Topproduktion bei herausspringt. Vorher war man dies allerdings auch nicht anders gewohnt von den Schweden.
Was sich vielleicht nicht all zu sehr bemerkbar macht, aber unbedingt erwähnt werden muss, ist die Tatsache, dass Steve Wilson diesmal nicht seine Finger im Spiel hatte. Dies ist die erste OPETH-Platte wo allein Akerfeldt die Fäden zieht und das macht er sehr gut. Im Vergleich zu alten OPETH-Platten gibt es zwar deutlich mehr Gesang jedoch hat sich Akerfeldt zu einem recht imposanten Sänger entwickelt. Dass er wie ein Weltmeister growlen kann weiß ja jeder, aber auf „Ghost Reveries“ kann er zum ersten Mal zeigen, dass er auch wirklich gut clean singen kann. Nun genug vom Frontmann geschwärmt, OPETH wären nicht OPETH wenn sie nur die Ideen einer Person wiederspiegeln würden. Und auch hierzu gibt es Neuigkeiten auf dem neuen Album zu vermelden, denn die Herren Mendez, Lindgren, Wiberg und Lopez waren diesmal am Songwriting weitaus mehr beteiligt, als zuvor. Besonders beim Herren Wiberg macht sich das bemerkbar, denn obwohl er zum ersten Mal wirklich auf einem Album vertreten ist passen die Keyboard- und Pianopassagen so wunderbar in das Soundgewand OPETH’s, dass es den Anschein hat, Per Wiberg sei schon immer dabei gewesen. Auch die anderen Mitglieder kommen nicht zu kurz, was man besonders bei dem Song „Atonement“ merkt, der in eine Art Jam Session ausartet wo jeder mal zeigt was er so auf dem Kasten hat.

Insgesamt kann man nur sagen, dass man die Musik von OPETH am besten für sich selbst kennenlernen sollte. Für mich hat sie alles was man braucht: die nötigen Melodien, wunderbare Texte, tolle Tempowechsel, die jeden Song spannend machen, Soli die schmücken und nicht nerven, Kurzweile und vorallem verkörpert diese Musik alle Gefühle die in einem wohnen, daher ist diese Musik auch jederzeit hörbar. Was bei „Ghost Reveries“ noch beeindruckt ist die Tatsache, dass die Songs ungewöhnlich eingängig gestaltet sind, fast schon für jedermann zugänglich, aber dennoch genug Anspruch besitzen, um einen nächtelang zu fesseln. So etwas haben bisher nur Bands wie Pink Floyd oder Led Zeppelin geschafft.
Ein Meisterwerk, das ich persönlich mit einer 10 bewerten würde aber die Benotung überlasse ich jedem selbst, damit sich jeder persönlich mit diesem Phänomen auseinandersetzen kann.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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