Review Onslaught – Killing Peace

Dass ONSLAUGHT nicht erst seit gestern in der Metalszene unterwegs sind, dürfte bekannt sein. Vielmehr sind sie seit 1983 mit dabei, eine „kleine“ kreative Pause von fast 15 Jahren nicht mit einberechnet. So veröffentlichte man Mitte der 80er die zwei Thrashklassiker „Power From Hell“ und „The Force“ und erspielte sich eine große Fangemeinde. Mit dem 89er Album „In Search For Sanity“ schoss man aber ins Blaue und in der sich rasend schnell entwickelnden Metalszene war ein Fehltritt vernichtend. So verschwanden ONSLAUGHT alsbald von der Bildfläche. Aber auch in England hat es sich rumgesprochen, dass im neuen Jahrtausend Reunions größere Erfolge denn je versprechen. Jetzt sind die Bristoler wieder da, im fast originalgetreuen Line-Up, nur mit Alan Jordan ist ein neuer an der Gitarre. „Killing Peace“ heißt das neue Lebenszeichen der Band und wird über Candlelight Records veröffentlicht. Hören wir mal rein.

„Burn“ startet wohl mit dem perfekten Riff für einen Opener. So kommt dieses verheißvoll aus dem Hintergrund, und überschlägt den Hörer förmlich nach einiger Zeit wenn alle Instrumente gleichzeitig den Thrashzug nach vorne treiben. Wer hier nicht zumindest mit dem Kopf zu nicken beginnt, ist entweder tot oder… ja, tot. Sy Kellers Stimme klingt herrlich nach 80er Jahre und altem Metal, hier wird nicht versucht sich bei der Black oder Death Metal-Community anzubiedern. Rifftechnisch ist alles im grünen Bereich, die Gitarren sind verdammt druckvoll und klar produziert worden, auch das Schlagzeug klingt in meinen Ohren optimal für eine Thrash-Scheibe. Hierbei hat Andy Sneap wieder mal ganze Arbeit geleistet. Ansonsten gibt es zu „Killing Peace“ herzlich wenig zu sagen, vielleicht gerade weil es nicht viel auszusetzen gibt. Alle Songs wurden scheinbar mit Hilfe einer Thrash-Schablone geschrieben, von daher kann in dem Bereich nichts schief gehen. Jedes Stück enthält tolle Riffs und ansonsten eine sehr songdienliche Instrumentierung. Aber Überraschungen braucht man keine zu erwarten, überraschen wollten ONSLAUGHT aber auch nicht. Genausowenig der ONSLAUGHT-hörer der einfach nur froh ist wieder etwas von der Band zu hören und sich etwas englischen Thrash Metal rein zu pfeifen.

Somit fällt das Fazit recht nüchtern aus. „Killing Peace“ ist ein Thrash-Album für Thrasher für Thrashheads. Wer also denkt, dass dies die Offenbarung des Jahres für seine Ohren und gleichzeitig beste Muskelübung für den Nacken ist, kann bedenkenlos zugreifen oder zumindest vorher kurz reinhören. Es handelt sich um ein gutes Album, nichts weltbewegendes, schon gar nicht in der heutigen Zeit, aber gut genug für das, was es sein soll. Ihr versteht, was ich meine. Bang On Thrashmaniacs!

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info