Review Onkel Tom Angelripper – Ich glaub’ nicht an den Weihnachtsmann

  • Label: BMG
  • Veröffentlicht: 2000
  • Spielart: Heavy Metal

Thomas Such a.k.a. Tom Angelripper a.k.a. Onkel Tom ist bekannterweise begnadeter Frontner bei den Thrashern von Sodom. Doch er hat auch eine andere Seite: Saufen und Lieder covern. So gibt es einige Alben seiner Band die sich mit Coverversionen von Trinkliedern beschäftigen. Aber das ist noch nicht genug. Im Jahre 2000 hat sich Tom ran gesetzt um Metallern das Weihnachtsfest zu versüßen. Unter dem Namen „Ich glaub’ nicht an den Weihnachtsmann“ gibt es auf einer CD die besten deutschen Weihnachtslieder in Knüppelform.

Nach dem witzigen Intro, „Zu Hause bei Onkel Tom“, beginnt die CD mit „Stille Nacht, heilige Nacht“. Onkel Tom röhrt nicht schlecht und auch sonst hören sich die Gitarren sehr gut an. „Ihr Kinderlein kommet“ rockt ähnlich. „Ich glaub’ nicht an den Weihnachtsmann“ ist dann etwas ruhiger und mit Glockeneffekten versehen. Aber der Gesang ist noch genauso hart wie zuvor.
„Alle Jahre wieder“, ohne Zweifel ein Klassiker, beginnt etwas verdreht. Krumme Stimmen und gezogene Töne werden aber schon kurz danach mit schönen Melodien verdrängt. Das teils mehrstimmige „O du Fröhliche“ reiht sich willenlos zu den bisherigen Songs ein.

Der nächste musikalische Effekt wird in Form eines Chores bei „Am Weihnachtsbaume“ dargestellt. Hier fällt sofort der witzige Text und das Midtempo auf. Als nächstes kommt etwas ganz anderes. Mit dem „Amerikanischen Weihnachtsmedley“ geht es von den deutschen Texten weg. „White Christmas“, „Winter Wonderland“, “Let It Snow, Let It Snow, Let It Snow”, “Santa Claus Is Coming To Town” und “We Wish You A Merry Christmas” werden hier zu einem vierminütigen Lied zusammengesteckt. Mit “Jingle Bells” gibt es nach „Morgen Kommt der Weihnachtsmann“ noch ein weiteres englischsprachiges Lied. Dies ist eine geniale Speed-Keule, bei der man richtig „abmetallen“ kann.

Bei „Kling, Glöckchen, Kling“ gibt’s dann auch mal ein gescheites Gitarrensolo, was sonst leider nicht in der Art vorfindet. „Morgen Kinder wird’s was geben“ reiht sich wieder nur in den Rest ein.
„O Tannenbaum“ bleibt aber wieder hängen, weil es da ein super Intro dazu gibt, bevor der Song richtig losbrettert. Ebenfalls einen guten Beginn hat „Frohes Fest“. Hier erfreut man sich ebenfalls an Stellen wie den Ohrwurm Refrain.
Zum Abschluss dann noch eine getragene Nummer in Form von „Leise rieselt der Schnee“. Hier kommt man in den Genuss Tom Angelripper mal mit klarer Stimme und Akustikgitarre zu erleben. Vorher noch eine Flasche Bier aufgemacht geht es dann in die letzten Minuten.

Ein Punkt, den man hier noch ansprechen sollte ist, das die Texte natürlich nicht alle Original sind. Oftmals wurde mehrere lustige Zeilen hinzugedichtet. Aber das tut der Freude selbstverständlich keinen Abbruch, sondern lockert die Stimmung noch etwas mehr auf. So gesehen muss man dieses Album nicht ernst nehmen, genauso wenig wie die anderen Sachen von Onkel Tom Angelripper. Aber für zwischendurch sind eben genau solche CDs ideal, um mal bei einem Schlückchen passende Musik zu hören. In diesem Sinne: „Ich wünsche euch ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest, und einen guten Rutsch ins neue Jahr, wir sehen uns bald wieder, euer Onkel Tom!“

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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