Oneiros bestehen aus 5 Männern und 3 Frauen und kommen grob aus dem Landkreis Recklinghausen. Ihr erstes Album hört auf den Namen „Insania.Exanimis.Mortis“ und wurde von der Gruppe in Eigenregie veröffentlicht.
Gespielt wird eine interessante Mischung aus Black- & Death Metal, sowie einem Schuss Gothic. Die Anzahl der Bandmitglieder lässt es schon erahnen: Hier geht es äußerst vielseitig und komplex zur Sache. Tiefe männliche Growls, die mich teilweise an das Blubbern einer Wasserleiche erinnern, treffen auf klaren Frauengesang. Untermalt wird das ganze mit Geige und Keyboard sowie natürlich Bass, Schlagzeug und zwei E-Gitarren.
Unterteilt wurde das Album in 4 Teile, welche jeweils mit einem kurzen instrumentalen Stück eingeleitet werden, namentlich „Insania“, „Exanimis“, „Mortis“ und „Suffering’s End“. Ob dem ganzen ein Konzept zugrunde liegt, kann der Autor aber nicht sagen, zumindest die Titel der einzelnen Stücke lassen einen losen thematischen Zusammenhang innerhalb der 3 Hauptblöcke erahnen.
Nach dem einlegen der CD erwartet einen das erste Intro. Eine nervöse Geige leitet das Album ein und lässt mich unweigerlich an alte Schwarz/Weiß Filme von Edgar Wallace oder an Texte von Edgar Allen Poe denken. Das macht sofort Lust auf mehr. Weiter geht es mit einem Black Metal lastigen Stück, welches mich von der Atmosphäre her sehr an Siebenbürgen erinnert, auch der zweistimmige Gesang passt da ins Bild. „Creeping Phoebia“ beginnt dann mit ausladenden gothischen Keyboardeinlagen, die ein Kernelement des Stückes sind. Eine ganz andere Richtung schlägt dann „Crystal Piles Of Mind“ ein, hier herrscht der Death Metal vor und der Schreiberling ertappte sich, wie er unversehens nach der Luftgitarre griff.
Man muss allerdings hervorheben, dass keines der Stücke eindeutig einem Genre zuzuordnen ist, in jedem Lied spielen Elemente aller verwendeten Stilrichtungen mit ein. Somit werden weder die beinharten Black Metal Fanatiker noch die reine Death Metal Fraktion mit diesem Album bedient, wer sich aber gerne in der Schnittmenge der Genres bewegt, macht hier nicht viel falsch.
„Insania.Exanimis.Mortis“ ist ein sehr experimentierfreudiges Dark Metal Album geworden, was durchaus eine spannende Atmosphäre erzeugt. Allerdings ist die Musik nicht ganz einfach, man sollte schon etwas Geduld mitbringen aufgrund des vorherrschenden Stilmixes.
Einzig die Produktion könnte noch verbessert werden, da doch relativ viele Instrumente verwendet werden und der mehrstimmige Gesang ebenfalls dafür sorgt, dass es bisweilen ein wenig undifferenziert und anstrengend wird. Aber gerade Fans von Bands wie Siebenbürgen sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren, Oneiros haben durchaus einiges an Potenzial.
(Sebastian Klein)
Wertung: 7 / 10