Review Omnium Gatherum – Stuck On Snakes Way

OMNIUM GATHERUM liefern mit „Stuck On Snakes Way“, nach vier Alben und einer EP, ihr mittlerweile drittes Studioalbum ab, auf das man ganze drei Jahre warten musste, obwohl sie vor eben jener Zeit noch als potentielle Newcomer gehandelt wurden. Leider wurde als herber Rückschlag der Vertrag mit Nuclear Blast gekündigt, doch ist man letztendlich bei Candlelight gelandet und versucht nun nach dem Ausstieg des Sängers Antti Filppu erneut Fuß zu fassen. Nichts wäre dazu besser geeignet als ein Album, das wirklich etwas Aufsehen erregen kann.

Doch um ehrlich zu sein bleibt nicht wirklich viel hängen von diesem Longplayer, es handelt sich hier nicht wie bei vielen Scheiben, bei denen das der Fall ist, um besonders anspruchsvolle Kost. Eher das Gegenteil ist der Fall, oder eben auch nicht. Das was OMNIUM GATHERUM hier abliefern ist „ganz nett“ und überaus „bodenständig“, aber es bleibt kein Song besonders hängen, der sich hervortut. Das Level ist über die ganze CD verteilt zudem zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht herausragend, wie das erst vor kurzem bei ihren Genrekollegen In Slumber mit „Scars: Incomplete“ der Fall war, wo ebenfalls kein Song heraus stach, aber eben deshalb, weil alle Songs regelrecht im Wettkampf um die Krone stehen und dieser verdammt nahe kommen. Hier ist es anders. Die Songs scheinen sich nicht wirklich wehtun zu wollen. „Dysnomia“ und das wenigstens vom Titel her mit einem kleinen Wortspiel recht abwechslungsreiche „A-Part Of God“ sind hier erste Beispiele. Nette Riffs, hier und da ordentlich Keyboardgeplänkel, Vocals an die man sich keine fünf Sekunden gewöhnen muss und trotzdem zünden die Songs einfach nicht. Auch nach mehreren Durchgängen bleibt das Album viel zu zahm für eine Melodic Death Platte. Es fehlt an den zwingenden Ideen bei den Songs. „The Third Flame“ mit seinem recht schnellen, virtuosen, an Dark Tranquility erinnernden Beginn, hat ein wenig das gewisse Etwas, was fast allen Songs fehlt. Doch anstatt eine ordentliche Hightspeed-Granate abzuliefern bremst man unnötig an viel zu vielen Stellen.

Eine nette Abwechslung ist da das komplett akustische, ruhige Stück „Just Signs“, was aber auch ein wenig vor sich hinplätschert. In Flames haben das vor allem mit „Evil In A Closet“ viel besser hinbekommen. Hier fehlt einfach der Spannungbogen, die Emotion und Kraft hinter den Lyrics, die von dem, was man so durch Hören mitbekommt, nicht schlecht sind. Natürlich sind Balladen nicht das Hauptaugenmerk, aber eben vor allem das Alltagsgeschäft ist ebenso ernüchternd. Hier soll auf keinen Fall der Verdacht aufkommen, dass „Stuck On Snakes Way“ ein unbrauchbares Album wäre, doch aus der Masse an Melodic Death Metal Veröffentlichungen sticht es einfach nicht heraus.

Was als ein Mix aus At The Gates, Katatonia, Death und Judas Priest unter dem Namen OMNIUM GATHERUM angepriesen wird, kann eben dem Versprechen jener Mixtur nicht gerecht werden. Von diesen großen Namen ausgehend wird man sogar enttäuscht sein. Natürlich sind von allen gewisse Anleihen zu hören, aber das macht noch kein großes Album aus. Freunde des melodischen Todesbleis können trotzdem mal ohne große Erwartungen ein Ohr riskieren.

Wertung: 5.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert