Sludge war lange Zeit ein Nischengenre für absolute Freaks. Davon kann heute keine Rede mehr sein – zumindest, wenn man nach der stetig steigenden Zahl der Veröffentlichungen in diesem Sektor urteilt. Dass es sich dabei zudem oftmals – wie auch im Fall von OF SPIRE & THRONE – um Erstveröffentlichungen vergleichsweise junger Bands handelt, spricht weiterhin Bände.
Natürlich ist auch in diesem Sektor nicht alles hörenswert, was seinen Weg in die Öffentlichkeit findet – dennoch ist auffällig, dass die „Ausschussrate“ (anders als beispielsweise im Black Metal) deutlich niedriger liegt. Ob das nun daran liegt, dass Sludge einfacher zu spielen ist, oder daran, dass Sludge-Musiker einfach ein besseres Gespür für Musik haben, sei dahingestellt. Die erfreuliche Folge ist jedenfalls, dass man bei Sludge derzeit nur mit viel Pech so richtig danebengreifen kann.
Das beweisen auch OF SPIRE & THRONE aus Edinburgh mit ihrem Debüt „Sanctum In The Light“: Während das Cover von eher zweifelhafter Schönheit ist, lässt sich gegen die vier enthaltene Songs, die es zusammen immerhin auf satte 54 Minuten Spielzeit bringen, wenig sagen: In prägnantem, dichtem Sound pressen die drei Schotten dem Hörer kraftvolle Riffs im Downtempo in die Gehörgänge. Abgerundet durch den harschen Gesang von Matthew Davies grollen die Stücke so scheinbar zeitlos vor sich hin und füllen selbst gewagt wirkende Laufzeiten von bis zu 18:27 Minuten („Gallery Of Masks“), als wäre das das Selbstverständlichste der Welt.
Was OF SPIRE & THRONE machen, ist beileibe nichts Spektakuläres – und doch so gekonnt arrangiert, dass die Platte als bester Beweis für die eingangs geäußerte These herhalten kann: Was Sludge-Veröffentlichungen angeht, kann man dieser Tage wenig falsch machen. Wer auf düsteren, doomigen Sludge steht, macht auch bei „Sanctum In The Light“ nichts falsch.
Wertung: 7 / 10