Oceans of Slumber - Where Gods Fear To Speak

Review Oceans Of Slumber – Where Gods Fear To Speak

Texas kann nur Countrymusik? Falsch! OCEANS OF SLUMBER aus Houston beweisen zuverlässig das Gegenteil. Zwei Jahre nach ihrem letzten Album „Starlight And Ash“ ist es wieder so weit. Die Band ist ganz klar von ihrem Abstecher in seichtere Gewässer zurück. Wo „Starlight And Ash“ eher gemächlich und gotisch anmutet, lässt es die Gruppe auf der neuen Scheibe „Where Gods Fear To Speak“ wieder ordentlich krachen. Das Album bietet zwischen dem kraftvollen Klargesang der Sängerin Cammie Beverly (ehemals Gilbert) und einem düsteren Mix aus Prog-, Doom- und sogar Black-Metal-Melodien einiges an musikalischem Schwermetall. Zusätzlich sorgen Gastsänger Mikael Stanne (Dark Tranquility) und Fernando Ribeiro (Moonspell) für die eine oder andere schöne Überraschung.

Stilistisch nähern sich OCEANS OF SLUMBER wieder ihrem zweiten Album „Winter“, das auch das erste mit Sängerin statt Sänger ist. Trotzdem wird deutlich, dass die Texaner sich kreativ weiterentwickeln konnten. Während Beverlys einzigartige Stimme der Musik weiterhin ihren altbekannten Klang verleiht und mal kräftig und mal sanft aus den Lautsprechern tönt, versucht sich die Sängerin auch erstmals im Growlen. Obwohl sie gesanglich durchaus auch manchmal an ihre Grenzen zu kommen scheint und ihre Stimme manchmal eher gepresst klingt, ist klar, dass die Musikerin mit Blues- und Gospel-Hintergrund ihr Handwerk versteht. Auf „Run From The Light“ und „Prayer“ wird Cammie Beverly von Fernando Ribeiro mit rauem Gefauche und von Mikael Stanne mit warmem Klargesang und seinen klassischen Death-Metal-Vocals ergänzt. Eine sehr gelungene Kollaboration!

Die Melodien auf dem Album reichen von langsam und melancholisch (zum Beispiel auf „The Given Dream“ oder „I Will Break The Pride Of Your Will“) über ausladend und filmisch (beispielsweise auf dem Achteinhalb-Minuten-Banger „Don’t Come Back From Hell Empty Handed“) bis hin zu schnell und wild wie auf dem titelgebenden Song „Where Gods Fear To Speak“. Zwischen donnernden Drums, gespielt von Dobber Beverly, ausführlichen Gitarrenparts von Alex Davis und Chris Kritikos und soliden Bassspuren von Semir Ozerkan entschleunigen OCEANS OF SLUMBER ihre Songs immer wieder mit einem wohlklingenden Klavier und spacigen Synthies. Zu guter Letzt wird die Platte mit einer Coverversion des allseits bekannten Chris-Isaak-Liedes „Wicked Game“ abgeschlossen. Dem Stück, welches unter anderem von Stone Sour, HIM und Tenacious D schon gecovert wurde, wird von Beverly und Co. wenig Neues beigefügt. Trotzdem macht es sich als schöner und gemütlicher Rausschmeißer.

Ganz im Sinne des Prog-Genres haben OCEANS OF SLUMBER ein komplexes und abwechslungsreiches Album erschaffen. In allen Tracks entstehen umfassende Klangwelten, die zum Träumen und Auskosten einladen. Auch beim wiederholten Hören wird „Where Gods Fear To Speak“ nicht langweilig. Immer wieder können neue Details entdeckt werden – der Band aus Texas ist hier ein sehr vielversprechendes und beachtenswertes Album gelungen.

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Wertung: 8.5 / 10

Redaktion Metal1.info

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