Es ist immer wieder herrlich, eine Promo-Scheibe vor sich zu haben, welche so gar keine weiteren Informationen enthält. Kein Covermotiv, keine Infos zur Band oder zum Album, die Trackliste lediglich auf der CD abgedruckt, welche beim Hören logischerweise so nicht einzusehen ist und so weiter. Doch man selbst will ja professioneller erscheinen, also unvoreingenommen in „Schlachten & Legenden“ von OBSCURITY hereinhören. Die lyrische Thematik kann man übrigens vom Albentitel ableiten, das ist immerhin auch ohne beigefügte Informationen möglich.
Achtet man mal auf den Text, so ist dieser als Standard anzusehen und zudem nicht gerade geistreich formuliert. Die üblichen Szenarien, welche Bands beschreiben, die Black Metal mit etwas Viking auflockern. Das könnte man auch so auf die Musik übertragen. Doch vielleicht ist das etwas zu gewagt. Die Musik ist nämlich nicht schlecht, um jegliche falschen Eindrücke als eben solche zu kennzeichnen. Energisch spielen die Jungs ohne den Marschschritt beizeiten zu verlangsamen. „Schlachten & Legenden“ ist also von einem Grundtempo durchzogen. Genauso auch von Grundmelodien, welche lediglich durch variierende Riffs bereichert werden. Alle Lieder sind similar aufgebaut oder klingen wenigstens so. „Track 6“ bietet immerhin ganz nettes Riffing, wobei das mehr oder weniger abgewandelt auch in anderen Stücken wahrnehmbar ist.Die Sache ist ja die, dass man zu manchen Werken unendlich viele Worte verfassen kann, welche auch gerne vom Thema abschweifen und sich im Plauderton verlieren. Ein eigentlich gutes Zeichen, da es der Musik bescheinigt, zumindest eine gewisse Inspirationswirkung oder ähnliches zu besitzen. Freilich gibt es auch Alben, bei denen das nicht der Fall ist, die aber trotzdem verdammt gut sein können. „Schlachten & Legenden“ ist aber nicht gut, es ist akzeptabel bis solide. Man kann sich durchaus den ein oder anderen Durchgang gönnen und ganz interessiert lauschen. Doch später wird die Musik langweilig, sie ist zu simpel und gleichmäßig gestrickt. Massacre sagt auf der Seite übrigens das hier zum Album: „Neues Futter für Fans von Endstille, Equilibrium oder Eisregen!“ Tja… nein.
OBSCURITY haben hier etwas abgeliefert, was für Metalkneipen eine lohnenswerte Anschaffung sein könnte. „Track 7“ zum Beispiel könnte da problemlos laufen, die Zuhörer würden mitwippen oder das Lied ganz nett finden. Vielleicht erkundigt sich sogar jemand nach dem Interpreten, wobei dieser Wunsch nicht so stark ausgeprägt sein wird. Bier-Black/Viking-Metal; muss es ja auch geben. Lyrisch kann ich nichts sagen, es liegen mir keine Texte vor. Mit etwas Zeit und Mühe lassen sich jene aber wohl raushören. .
Wertung: 5 / 10