Review Obituary – Frozen In Time

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Death Metal

Als 1989 mit „Slowly We Rot“ ein lustiges Fünfergespann aus Florida den puren Death Metal auf die Menschheit losließen lagen sicher einiger der jetzigen Leser gerade faul auf der Haut, Aber wir von metal1.info bieten euch hier natürlich das Gesamtpaket und unterweisen euch in Sachen OBITUARY!
Die Legende wurde eigentlich schon 1985 geboren als sie aus der Band Xecutioner entstanden und sich lokal recht schnell in die Herzen der Langhaarigen spielten. OBITUARY hoben sich von den paar Death Metal Bands von damals aber ab, denn John Tardys sehr eigenwilliger Gesang erinnerte doch eher an einen Betrunkenen der sich ans Mikro wagte. Dazu kam noch, dass die ersten Obituary Songs einfach nur aus irgendwelchen Worten bestanden die der Herr Tardy je nach Lust und Laune mal änderte. In Zeiten wo Geschwindigkeit als Nonplusultra galt, behielten diese fünf Mannen aus Brandon, Florida (USA) ihren Kurs bei und fabrizierten sehr atmosphärische, groovende Songs.
Mit „Dead“, dem Live Album der Jungs, hört man anno 1998 eigentlich das letzte mal was von ihnen. Zwar erscheint drei Jahre später eine Best Of aber darauf befand sich logischerweise nur altes Material. Auflösungsgerüchte machten die Runde doch nachdem dann Anfang 2005 OBITUARY verkündeten, dass dieses Jahr Bescherung anstünde, erschien am 18.07.2005 das lang erwartete „Frozen In Time“.

Das Album beginnt so, wie man sich OBITUARY einfach wünscht. „Redneck Stomp“ beinhaltet eigentlich nur zwei Riffs die sich immer und immer wieder wiederholen. Dazu nicht mal eine Stimme die das eigentlich etwas individueller gestalten müsste, aber: das Konzept geht auf; man steht vor seinen Boxen und bangt wie in Trance! 16 Jahre nach „Slowly We Rot“ haben sie es also immernoch drauf und sie scheißen auf das was zur Zeit „in“ ist! Death Metal Puristen halt.
Die Songs kommen so brutal und groovig wie eh und je daher, so wie wir es uns halt wünschen. Dabei wird kein besonderer Wert auf vertrackte Riffs, unnachmahmliche Soli oder tödliche Blastbeats gelegt, auch die Produktion scheint die selbe wie auf „World Demise“ zu sein. Geile Riffs die sofort in’s Ohr gehen werden einem an den Kopf geworfen, die einzigartige Stimme von John Tardy brüllt einem irgendetwas in’s Ohr, Donald Tardy verprügelt gemächlich sein Kit und Frank Watkins groovt mit dem Bass vor sich hin. Wer jetzt noch Six Feet Under für groovenden Death Metal hält muss ein Whimp sein oder weiß einfach noch nicht, dass die „Frozen In Time“ erschienen ist. Wenn derjenige euch nicht abnehmen will, dass OBITUARY zurück sind spielt ihm am besten „Insane“, „Denied“ und zum Schluss den Rausschmeißer-Song „Redneck Stomp“ vor.

Man kann über das neue Album eigentlich nichts weiter schreiben als kaufen! Heutzutage ein so geniales, old school mäßiges Album zu finden ist zwar schwer aber hier biete ich euch einen der heißesten Tipps und das geilste Comeback des Jahres an, sozusagen im Paket. Wieso es „nur“ ein 9 gibt dürfte eigentlich klar sein, denn es ist zwar ein saugeiles Album das viel Spaß macht, dennoch sucht man hier vergebens Individualität oder groß Anspruch. Aber das wollen wir doch auch nicht, oder?

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert