Der amerikanische Progger Jim Matheos halst sich wirklich eine Menge Arbeit auf – letztes Jahr erst veröffentlichten er und sein langjähriger Fates-Warning-Bandkollege John Arch mit Arch/Matheos ihr erstes Werk „Sympathetic Resonance“ – im weiteren Verlauf dieses Jahres soll das elfte Studio-Album von Fates Warning erscheinen. Und zwischendrin, quasi als Zeitvertreib, tut sich Matheos mit Kevin Moore (Ex-Dream Theater) zusammen, um mit O.S.I. ein mit acht Tracks eine knappe Dreiviertelstunde umfassendes Album – das insgesamt vierte der Bandgeschichte – aufzunehmen.
O.S.I. arbeiten auf „Fire Make Thunder“ vor allem mit Kontrasten: So folgt das Album keineswegs einem geradlinigen Spannungsbogen – dieser gleicht eher einer Sinuskurve. Wo die ersten beiden Tracks mit einer Mischung aus Synthesizern, Drumcomputern, Pianos und straighten, fetzigen Rock-Riffs erklingen, trübt das schwermütige „Indian Curse“ die Stimmung doch erheblich – getragen wird der Song von der nicht besonders spektakulären, aber angenehmen Gesangsstimme von Kevin Moore und den ganz leicht mit Delay-Effekten versehenen Gitarrenleads.
Und während „Prayer Missiles“ als reiner Instrumentalsong so etwas wie eine Zäsur in der Mitte des Albums darstellt, geht das Wechselspielchen danach munter weiter: Wo „Wind Won’t Hole“ mit seinen glockenhellen Keyboards und Drumcomputern sehr verträumt rüberkommt, wird „Big Chief II“ von Drums, brezelnden Gitarren und einer Synthesizer-Melodie bestimmt – ist dabei aber auch schnell wieder vorbei. Das Highlight auf „Fire Make Thunder“ ist aber die ruhige Ballade „For Nothing“, in der Kevin Moore das Ende einer Beziehung besingt.
Das Schöne an “Fire Make Thunder” ist, dass sie in 45 Minuten endlos viel Abwechslung bietet und kein bisschen verschroben, sondern geradlinig ist. Kevin Moore und Jim Matheos überzeugen sowohl in den ganz ruhigen wie auch den rockigen Momenten der CD – getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ bieten sie eine wohl dosierte Mixtur aus Prog, Rock und ein bisschen Pop. Gut so.
Wertung: 8 / 10