Review Nevermore – Dead Heart In A Dead World

Nevermore’s viertes Album ist – definitiv – ein Meisterwerk. Genial werden hier die menschlichen Emotionen rübergebracht. Hart und aggressiv wie im Opener „Nacrosynthesis“, der mit knallharten Riffs und der ersten Gesangsprobe von Warrel Dane gepaart mit genialem Drumming. How did it come to this? Ein Paradies für jeden Headbanger. Ein Thrasher erster Klasse ist „We Disintegrate“, der alles in Grund und Boden stampft. Mit der gnadenlosen Speedgranate „Inside Four Walls“ geht es weiter, bei „Evolution 169“ wird dann erst mal auf schwere, schleppende Riffs gesetzt, die ebenso genial sind. Dane zeigt hier die verletzliche und zerbrechliche Seite der Emotionen. Gnadenlos geniales Solo-Spiel wird uns hier von Gitarrist Jeff Loomis geboten. Etwas orientalisch angehauchte Klänge leiten „The River Dragen Has Come“ ein, um dann aus einer Rauchwolke heraus in einen stampfenden Midtempo-Kracher zu explodieren. Starke Bassriffs und Hammerdrumming sind hier exzellent auf die Leads abgestimmt, Dane gibt dem Song seine extra Würze.

Schwere, groovende Riffs und eine brillante Melodie bestimmen die Midtempo-Halbballade „The Heart Collector“. Qual, Schmerz und Leid sind hier förmlich zu spüren, der absolut geniale Gesang geht hier ins Mark und der Refrain brennt sich ins Trommelfell. Vergessen sind Qual, Schmerz und Leid, bei den „Engines Of Hate“ wird alles wieder gnadenlos niedergebrüllt – raus mit der Aggression. Aggressiv ist hier wirklich alles: Neben dem Gesang auch die Leads, der Rhythmus, das Drumming… Thrashig und einfach klasse. Thrashig geht es weiter mit „The Sound Of Silence“. Da war doch was? Da hat sich man doch glatt die Schnulze von Simon & Garfunkel vorgenommen. Mit Silence ist hier allerdings nichts, wieder gibbet voll auf die Ohren, mit wahnsinnigem Doubleb Bass-Gehämmere und den schon üblichen außergewöhnlich genialen Riffs und Gesängen. Wo doch das Thema Qual, Schmerz und Leid so schön sind… Schon sind wir bei „Insignificant“. Wertlos ist hier allerdings nichts – Starke, akustische Gitarren mit gewaltigen Riffeinschüben mit einer weiteren Ausnahmeleistung Dane’s verwöhnen uns hier. Das wohl größte Hit-Potenzial der Scheibe hat „Believe In Nothing“. Schnell eingängig Melodie und Rhythmus, starker Refrain und teilweise schon fast Hard Rock-mäßige Riffs.

Der Titeltrack schließt das Album ab, und der hat es in sich. Intro mit akustischen Gitarren, die sich mit einem Urknall in eine wahnsinnige Doublebass-Speednummer wandeln. Mit dem Rausschmeißer kann man alles an „Dead Heart In A Dead World noch mal zusammenfassen. Durchgehend starke und vor allem schnell zugängliche Melodien, geniales Drumming, extrem starke Riffs und Leads, erdrückende Basslines und die Ausnahmestimme Warrel Dane’s. Das alles macht eine Wahnsinnsscheibe, die von der ersten bis zur letzten Sekunde überzeugen kann. Believe In Nothing – Aber daran, dass das hier eine Ausnahmescheibe ist, und eins der besten, wenn nicht das beste, Heavy Metal Album des Jahres 2000. No Filler, just Killer… Bang on!

Übrigens: Wer das Glück hat, die limitierte Version in der Box zu besitzen (mit besser koloriertem Cover) darf sich noch an drei Bonustracks erfreuen, darunter die göttliche Ballade „Chances Three“, bei der Warrel Dane nochmal allen seinen Emotionen freien Lauf lassen kann.

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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