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Review Nestor – Kids In A Ghost Town

  • Label: Nestor Prestor
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Hard Rock, Rock

NESTOR sind mit ihrem Debüt-Album „Kids In A Ghost Town“ wohl die begehrtesten Newcomer des Jahres. Und das obwohl sich die Band bereits 1989 in Falköping (Schweden) gegründet hat. 32 Jahre nach der Bandgründung kehrt die Truppe mit einem Full-Length-Debüt zurück. NESTOR erzählen darauf die Geschichte ihrer Jugend und wie es war, in einer Kleinstadt aufzuwachsen und nie den Traum von der eigenen Band aus den Augen zu verlieren.

Soundtechnisch sind die fünf Freunde komplett in den Achtzigern stecken geblieben. Die durchschlagende Single „On The Run“ schafft ein durchwegs authentisches Flair, das das Herz eines jeden AOR-Rockers höherschlagen lässt. Mit seinen Old-School-Riffs und seinem einprägsamen Refrain macht der Song einfach gute Laune und richtet seine Message an alle lebenshungrigen Menschen. „1989“ ist vollgepackt mit rhythmischen Keyboardmelodien und reist gesanglich als auch inhaltlich in das Gründungsjahr zurück. NESTOR geben dem musikalischen Erlebnis mit kräftigen Gitarrensolos und simplen Mitsing-Hymnen den letzten Schliff.

Die gleichnamige Single „Kids In A Ghost Town“ führt die Zeitreise der Schweden fort in eine Welt, in der alles möglich erscheint. Während der kraftvolle Gesang von Tobias Gustavsson klar im Vordergrund steht, bringen sensationelle Keyboardeinlagen Dynamik in den Song und schaffen zusammen mit einem im Refrain perfekt einsetzenden Hall auf der Stimme den kultigen Melodic-Rock-Sound der Achtziger.

Mit „Perfect 10 (Eyes Like Demi Moore)“ haben die Schweden einen Hit gelandet, der von Bon Jovi selbst stammen könnte und sich musikalisch in ebendieser Liga wiederfindet. Wie der Song jedoch zeigt, kommen auch NESTOR nicht ohne klischeehafte Themen wie Schmerz und Sex aus. Dafür sind sie allerdings mit schlagkräftigen Riffs und eingängigen Hooks aufgemischt und offenbaren die herrlich rebellische Attitüde der Band. Für ihre Ballade „Tomorrow“ konnten sich NESTOR die Pop-Ikone Samantha Fox als Gastsängerin sichern. Der Herzschmerz-Song lädt zum Schwelgen und Träumen ein, während ihn die Schweden und Fox mit gefühlvollen Pianoeinlagen und kraftvoller Stimme abrunden.

Neben ihrer klaren musikalischen Botschaft lässt lediglich das Image von NESTOR noch Fragen offen. Während die Band in ihrem Musikvideo zu „On The Run“ mit engen Spandexhosen und Leopardenmustern zum Mitsingen und Tanzen anregt, zeigen sich die Mitglieder auf dem Albumcover mit ernsten Gesichtern und zwar immer noch auffälliger, aber insgesamt doch dezenterer, traditionellerer Kleidung und vor allem ohne auftoupierte Haare. Vermutlich wollen NESTOR damit zeigen, dass sie weder eine Parodie noch eine Hommage an den klassischen Melodic Rock darbieten, sondern das Easy-Life-Gefühl der Achtziger heute noch genauso spüren und leben wie damals. Dass ihre Songs musikalisch einwandfrei und todernst gemeint sind, haben sie auf „Kids In A Ghost Town“ mehr als bewiesen.

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Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Selina Ordner

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