Bereits seit 1996 wüten NERVOCHAOS im Metal-Underground Brasiliens und veröffentlichen in schöner Regelmäßigkeit Alben. Nun erscheint unter dem Titel „Nyctophilia“ die bereits siebte Scheibe der Band, auf der erneut Death Metal der ganz alten Schule geboten wird.
Dabei geben sich NERVOCHAOS im Laufe der 13 Songs auf der Platte Mühe, nicht nur draufloszudreschen, sondern auch ein wenig morbide Stimmung zu erzeugen. Exemplarische gelingt das direkt im Opener „Moloch Rise“ und während „Ad Maiorem Satanae Gloriam“, dem wohl besten Track der Scheibe. Hier gönnen NERVOCHAOS dem Hörer eine Verschnaufpause, indem sie das Tempo drosseln und ein wenig grooven, was der Truppe sehr gut zu Gesicht steht. Durch den Hall auf der Stimme kommt sogar ein wenig Black-Metal-Feeling auf, was dem Sound von „Nyctophilia“ eine nette Schattierung hinzufügt.
Das Gros der Tracks hingegen konzentriert sich jedoch drauf, alles nierderzumähen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das ist bei Leibe auch keine schlechte Idee im Death Metal und NERVOCHAOS gelingt es immer wieder mit Tracks wie „Ritualistic“ oder „The Midnight Hunter“ den Hörer für sich zu gewinnen. Doch auch im Midtempobereich, wo vielen Bands ein wenig die spannenden Ideen fehlen, schlagen sich die Brasilianer sehr ordentlich, wie „Lord Death“ und „World Aborted“ beweisen.
Alles paletti also im Hause NERVOCHAOS? Nicht ganz, denn da ist ja noch der Mann am Mikro. Denn so ordentlich Lauro seine Sache macht, so wenig variabel ist er leider mit seiner Stimme. Meist grunzt der Mann in immer gleicher Form, was auf Dauer schlicht nicht spannend ist. Ein Growl hier und ein Scream da eingestreut täte „Nyctophilia“ tatsächlich gut.
Nichtsdestotrotz haben NERVOCHAOS mit ihrer siebten Platte eine Scheibe vorgelegt, mit der sich Fans des Death Metals alter Schule entspannt die Zeit vertreiben können. „Nyctophilia“ wird die Band sicher nicht auf ein neues Level heben, ein paar neue Fans könnte man mit dem Werk allerdings durchaus gewinnen.
Wertung: 6.5 / 10