Neun Jahre nach ihrer Gründung legen NECROCURSE mit „Grip Of The Dead“ nun ihr lang erwartetes Debüt vor. Debüt und trotzdem lang erwartet? Richtig, denn mit Hellbutcher von Nifelheim am Mikro und der Beteiligung von Runemagick Mitgliedern sind NECROCURSE von vornherein kein unbeschriebenes Blatt. Dass diese Musiker zudem keinen Tech-Death spielen würden war auch abzusehen, aber das…
Denn was NECROCURSE dem Hörer hier um die Ohren feuern, ist dermaßen Old School, dass man nicht umhin kommt, sich zu wundern, wie lange diese Songs schon in der Schublade lagen. Denn hier ist nichts retro, sondern einfach nur authentisch. Alte Bäume verpflanzt man nicht, so sagt der Volksmund und die Band bestätigt dieses voll und ganz.
Schon das Cover wirft einen in eine Zeit zurück, als Bands noch mit ein paar Skeletten für Aufregung sorgen konnten. Hier erheben sich besagte Skelette aus einem Magma-See und nehmen brennend, vom Himmel fallende Engel in Empfang. Dass sich die Szenerie auf einem Friedhof abspielt ist versteht sich von selbst. Wow…Ob das nun true oder trash ist, liegt wohl im Auge des Betrachters, allerdings lässt sich ein gewisser Charme nicht abstreiten.
Auch die Songtitel triefen nur so vor Klischees, wobei „Death Metal Rebels“ und „Morbid Maniacs“ an dieser Stelle als Beispiele genügen sollen, denn schließlich gibt es zu der ganzen Verpackung ja auch noch einen Inhalt.
Dieser kann sich auch wirklich sehen bzw. hören lassen. Boss HM-2 Overkill und ein rauer Sound – Old-School-Herz, was willst du mehr? Nach dem kurzen Intro „Preludium Of Devestation“ knallt einem „Necrocurse“ mit vollem Schwung entgegen und legt die, wenig überraschenden, Einflüsse offen – Nihilist und frühe Entombed sowie Grave und Repugnant in den schnelleren Parts. Hellbutchers Stimme steuert noch eine Prise Black Metal bei, der Gitarrenton erinnert teilweise an ganz alten Thrash teutonischer Schule und damit ist diese Mischung schwedischen Extreme Metals auch schon angerührt.
Die Riffs sorgen mit ihren Tempowechseln für eine Dynamik, die durch die Rhythmusfraktion noch unterstrichen wird und gleichzeitig dafür sorgt, dass die Scheibe spannend bleibt, auch wenn man das alles schon zig-mal gehört hat. Dazu kommen noch der bereits erwähnte Gesang und chaotische Solos – alles wie gehabt.
Was also bringt einem „Grip Of The Dead“? So man den Sound mag jede Menge Freude, 40 Minuten bester Unterhaltung und das alles in einer schicken Verpackung. Wer jedoch musikalischen Fortschritt sucht, der sollte um NECROCURSE eine weiten Bogen machen, wobei an der Umsetzung, sowohl im Hinblick auf die musikalische Seite als auch der Stilechtheit, nichts auszusetzen ist.
Wertung: 7.5 / 10