Die deutsche Black Metal Band NAZARENE DECOMPOSING wurde von Gitarrist Sanguinarius und Ex-Basser St. Napalm 2004 in Bayern gegründet. Nachdem der Rest der Band nach und nach dazustieß, erschien 2006 das gleichnamige Demo.Mit „Demonic Inquisition“ will man nun aus der bayrischen Provinz an die deutsche Black Metal Spitze stürmen.
Natürlich dürfen bei diesem Versuch die typischen Klischees nicht fehlen. So greift man einmal kräftig in die Klischeekiste und bewaffnet sich mit Sprüchen wie „Burn The Skeleton Of Gods Child“, sowie Corpsepaint und einer Reihe von umgedrehten Kreuzen, Fackeln und sonstigem Equipment.
Während spätestens jetzt ein Teil der Black Metal Anhänger gähnend die CD wieder ins Regal stellt, horcht der andere Teil nun gerade erst auf. Zurecht. Denn so klischeemäßig sich NAZARENE DECOMPOSING auch auf den Fotos und im Booklet geben, so typisch ist auch ihre Musik.
Wummernder, schneller Black Metal, der seine Wurzeln eindeutig in den späten 1990er Jahren hat. Der Schwerpunkt lag bei der Produktion hierbei eindeutig auf dem sehr dominierenden Schlagzeug, welches mit heftigen Blastbeats gegen Gesang und Gitarre ankämpft.Ergänzt wird das ganze noch -wie sollte es auch anders sein- durch einige Samples, welche größtenteils sehr passend plaziert wurden.
Was auf dem Papier sehr demomäßig klingt, klingt auf CD doch deutlich gelungener. Fans des rauen Black Metals werden so an Songs wie „End Of All Lies“ oder dem mit Abstand besten Song „Under The Sign Of Pentagram“ gefallen finden.
Doch auch der typische Black Metal Fan ist mit diesem Debüt nicht vollkommen zufrieden. Hier und da wirken einzelne Songpassagen zu sehr auf Old School oder auf „böse“ getrimmt, auf Kosten des Hörgenusses. Das Potential ist bei der Band sicherlich vorhanden, doch sind NAZARENE DECOMPOSING leider auch ein gutes Beispiel dafür, dass man es mit allem auch übertreiben kann. Dennoch ein solides Debütalbum, welches Interesse weckt und auf das nächste Album gespannt macht. „Demonic Inquisition“ ist so leider nur etwas für wirklich hartgesockene Fans von rauem Black Metal, die Bass und viel Melodie für überflüssig halten.
Wertung: 6 / 10