Review Nachtblut – Das erste Abendmahl

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Black Metal

Winter, Kälte, Schnee, Spaß und Freude mit dem Coca Cola Weihnachtsfleischklops. Aber hey „Fuck the Weihnachtsmann“ würden NACHTBLUT erzürnt ausrufen, denn es ist nun endlich an der Zeit alle Übel der Menschheit unverblümt anzusprechen anstatt Toleranz zu üben. Dass Millionen von Kindern Jahr für Jahr von ihren Eltern verarscht werden ist somit ebenso wenig hinzunehmen, wie Menschen die eben diesen Kindern nach dem Leben trachten. Doch schauen wir uns zuerst die Band als solche an. NACHTBLUT bestehen aus vier männlichen und einem weiblichen Part. Die Gründung liegt mit 2006 noch nicht allzu lange zurück und nachdem Sänger und Kopf der Band Askeroth als Keyboarder der Black Metal Band SONS OF SETH die Segel strich, war der Weg geebnet, den vorerst Askeroth als Solokünstler einschlug. Seit November 2006 ist man allerdings in der jetzigen Besetzung unterwegs und erfolgreich.

Auch das Debüt „Das erste Abendmahl“ war recht zügig im Kasten und eben diesem Werk möchte ich die nächsten Zeilen widmen. Wrestling Freunde aufgepasst. Das Intro könnte problemlos einem neuen Star am Wrestling Himmel auf den Leib geschneidert worden sein, schwenkt dann aber rechtzeitig auf die wegweisenden Elemente, sprich Glockenschläge und düstere Musik um. „Ketzer“ startet mit einem schweren Riff bevor Askeroth sich mit schönstem Gekrächze und Gekeife, Folter, Tod und umgedrehten Kreuzen widmet. Ideen hat die Band in musikalischer Hinsicht zu genüge, wenn z.Bsp. bei „Schreckenschor“ Instrumente und Gesang streckenweise nahezu synchronisiert werden. Das folgende „Nie gefragt“ ist zum einem die ruhigste Nummer, zum anderen wohl der Anspieltip wenn es denn nach einem verlangt. Pianoklänge mit Glockenspiel und der Frage: „Was wäre wenn du Morgen Tot wärst?“ Jaja, rollt ruhig mit den Augen, aber beizeiten sind auch Texte zum Mitdenken eine schöne Sache. Ein wenig kontrovers wird es dann bei „Des kleinen Herzens letzter Schlag.“

Das Stück handelt wie man es schon erwartet vom Kindsmord und wird von Askeroth aus der Sicht des Peinigers, der durch die Umwelt zu dem gemacht worden ist, dargeboten. Sicherlich ein Thema, dass wie es NACHTBLUT beabsichtigen nicht totgeschwiegen werden sollte, aber in dieser Form eher kein Hit für die große Masse. Dann doch lieber tote Christen und Leichenschändung zum versöhnlichen Abschluß. Auf dem „Blutgerüst“ stirbt die Liebste durch den fiesen Christenmob, um dann wenig später für sexuelle Gelüste ausgegraben zu werden. So soll Black Metal sein und die schwarze Seele hat Ruh. Bis auf wenige Ausbrüche spielen NACHTBLUT beim ersten Abendmahl eine sehr melodiöse Linie mit vielen sakralen Elementen und bieten alles was man von einem gescheiten Black Metal Album erwarten darf. Einzig die Produktion ist teilweise ein wenig schwach auf der Brust, Stichwort Schlagzeug. In der Szene wohl längst kein Geheimtip mehr sind NACHTBLUT ohne wenn und aber auch jedem anderen ans Herz zu legen der mit einem Ausflug in dunkelere Gefilde liebäugelt.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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