Das Cover von "Hellriot" von Mystic Prophecy

Review Mystic Prophecy – Hellriot

  • Label: Rock Of Angels
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Heavy Metal

MYSTIC PROPHECY bedürfen kaum einer längeren Vorstellung: In den 23 Jahren ihrer bisherigen Karriere hat sich die Band um Tausendsassa R.D. Liapakis als feste Größe im deutschen Heavy- und Power Metal etabliert – kein Wunder, veröffentlich die Truppe aus Bayern doch mit stoischer Regelmäßigkeit überaus gelungene neue Alben, zwischen denen nie mehr als drei Jahre liegen. Mit ihrer letzten Platte „Metal Division“ waren MYSTIC PROPHECY zum griechischen Label Rock Of Angels gewechselt, bei dem sich die Formation offenbar bestens aufgehoben fühlt, denn auch ihr neues Werk „Hellriot“ erscheint über die Plattenschmiede aus Thessaloniki.

Wer MYSTIC PROPHECY kennt, weiß sofort, was von „Hellriot“ zu erwarten ist: Hinter dem gewohnt griffigen Titel nebst effektbeladenem Artwork verbirgt sich ein für die Schwaben typisches Heavy-Metal-Album. Wie eigentlich schon immer setzt die Truppe auch hier wieder auf tonnenschwere Riffs in modernem, wuchtigem Soundgewand aus dem legendären Studio Fredman, das auch schwedischen Melodic-Death-Metal-Bands gut zu Gesicht stehen würde. Erwähnt man noch, dass diese geballte Riff-Macht hier immer wieder auf große Refrains trifft, ist das Erfolgsrezept von MYSTIC PROPHECY schon sehr treffend beschrieben.

Wie sich an für diese Band absolut charakteristischen Nummern wie dem Titeltrack und „Unholy Hell“ zeigt, setzt die Band also einmal mehr auf modernen, zeitgemäßen Heavy Metal. Passend zum wuchtigen Sound der Platte sind MYSTIC PROPHECY dabei nicht selten im Midtempo-Bereich unterwegs, wie etwa an Nummern wie „Metal Attack“, „Paranoia“ und „Road To Babylon“ deutlich wird. Die bereits angesprochenen Riffs sind auf dieser Platte durchweg gelungen und würden ähnlich wie die Produktion durchaus auch zu Bands wie In Flames oder Dark Tranqillity passen, was wie immer ein schönes Gegengewicht zu den hymnischen Refrains und singenden Leads schafft.

Wie gesagt, wer MYSTIC PROHECY kennt, weiß, was von „Hellriot“ zu erwarten ist – im positiven wie im negativen Sinne. Die Texte fallen nämlich auch dieses Mal wieder genauso platt wie auf allen anderen Alben der Truppe aus und auch ansonsten hat man oft das Gefühl, vieles schon mal gehört zu haben. Das ist nicht schlimm, denn die Ideen sind ja nach wie vor gut, wohlwollend ausgedrückt sind MYSTIC PROPHECY beim Songwriting zu „Hellriot“ aber stets in ihrer Komfortzone geblieben. Das soll nicht heißen, dass es auf dieser Platte keine Überraschungen geben würde, aber im Großen und Ganzen ist doch recht schnell klar, wohin die einzelnen Songs jeweils führen …

Wer seit über 20 Jahren im Geschäft ist, hat seine musikalische Identität gefunden und auch MYSTIC PROPHECY wissen sehr genau, wer sie sind. Entsprechend werden sich Fans der Band bei „Hellriot“ sofort zuhause fühlen, denn das Album fügt sich nahtlos in den Backkatalog der Truppe ein, im Umkehrschluss bleiben die wirklich neuen Facetten und das große Aufhorchen aber auch aus. Damit ist „Hellriot“ immer noch ein kerniges Heavy-Metal-Album voll am Puls der Zeit, das Fans von MYSTIC PROPHECY alles gibt, was sie kennen und lieben. Weil sich das alles schon beim ersten Hören erschließt, ist die Platte damit geradezu unverschämt eingängig – bleibt zu hoffen, dass sie sich nicht auch genauso schnell abnutzt.

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Wertung: 7.5 / 10

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