Review Mortuus Infradaemoni – Daemon Qui Fecit Terram

  • Label: Cold Dimensions
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Black Metal

MORTUUS INFRADAEMONI; ein Bandname, der mir rein gar nichts sagte. Also erkundigte man sich, denn wenn eine Gruppierung schon ein Album via Cold Dimensions veröffentlicht, dann kann die Musik dieser Band ja nicht so schlecht sein. Was kommt in diesem Zuge heraus? Nathaniel und Profanatitas, sehr vertraute Namen, wirken mit. Folglich ein Projekt von ehemaligen Lunar Aurora-Mitgliedern. Dieser Umstand nährte meine Spannung und vor allem Erwartungshaltung immens. Gut, kommen wir fast ohne Umschweife zur Musik, nur ein Satz noch zum Coverbild. Es scheint symptomatisch für Cold Dimensions respektive Lunar Aurora und allem, was man dazu zählen kann, zu sein, düstre Portraits wie dieses auszuwählen. Denn vergleicht man dieses Bild mal mit dem Frontdruck von „Andacht“, so kann man hier und da Ähnlichkeiten finden.

Tatsache ist, dass man sich beim Gesamtklang ab und an an Lunar Aurora erinnert fühlt, was an der wirschen, teils scheinbar chaotischen Struktur liegt, welche mit interessanten Einsprengseln aufgewertet wird. „Daemon Qui Fecit Terram“ erzeugt eine recht intensive und eigenständige, fast schon leicht groteske Atmosphäre. Die Musik poltert düster, besteht aus keinen ausschweifenden Arrangements, dafür sind jene aber sehr eindringlich und dadurch faszinierend gehalten. Mit „Ex Ignis Orior“ fängt das vorliegende Werk an, welches vom Klang her zunächst eher meditativen Beschwörungscharakter hat. Doch von diesem Bilde muss man sich alsbald verabschieden, wird doch dann erst richtig losgelegt. Die Musik ist schnell, das Schlagzeug ist zwar schon einigermaßen klar zu vernehmen, manchmal jedoch etwas zu verschwommen. Dies fällt aber nicht weiter negativ auf, MORTUUS INFRADAEMONI nutzen diesen Umstand vielmehr und erweitern hiermit die Atmosphäre des Albums.

Man bemerkt zudem auch an anderen Songideen, dass die beiden Herren von Lunar Aurora kommen. So werden in beispielsweise „Terribilis Est Locus Iste“ das Tempo sowie die Lautstärke zwischenzeitlich vermindert, sanfte Keyboardtöne sind zu vernehmen. Bei der Referenzgruppe läge hier eine Klimax vor, hier ist das noch nicht der Fall, die Idee ist dennoch so oder so keine schlechte. Der Ansatz ist eben vorhanden. Ich befasste mich schon recht knapp mit den Arrangements, ein weiterer Zusatz wäre jedoch nicht verkehrt. So unspektakulär und so unvariabel die Gitarrenmelodien in einem Lied auch sind, dieser Gleichklang erzielt hier eine viel höhere Atmosphärendichte. Ein Exempel wäre sicherlich „In Nebulae Visionis Serpentem“, jedes andere Stück aber freilich genauso. Hier lauscht man noch nicht einmal vordergründig der Gitarrenarbeit, doch sie zieht die komplette Aufmerksamkeit auf sich, da sie bedrohlich, magisch und einnehmend zu Werke schreitet.

„Daemon Qui Fecit Terram“ wird intensiver und besser, je öfter man dieses Album in der Anlage rotieren lässt, da die Stimmung zwar in sich schlüssig ist, jedoch keine klare, gerade Linie beschreibt. So muss der Hörer sich vielleicht erst einmal an das Konzept der beiden Ex-Luroren gewöhnen und es nachvollziehen können um es vollauf zu erkennen und damit schätzen zu können. Man kann die Musik von MORTUUS INFRADAEMONI sogar nebenbei hören, daran besteht kein Zweifel. Dann zwar nicht in voller Klasse, doch wenigstens aufregend. Das kann ja auch nicht jedes atmosphärische, nicht profane Werk von sich behaupten.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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