Wenn die Band MORBITORY heißt und die beiden „o“ in ihrem Logo als stilisierte Totenköpfe dargestellt werden, dann kann sich dahinter eigentlich nur eine Band verstecken, die sich dem Old School Death Metal verschrieben hat. Manege frei für „Into The Morbitory“.
Sechs Songs in 22 Minuten sind für ein Debütalbum nicht unbedingt eine Menge Holz, aber MORBITORY spielen ja auch keinen vertrackten Prog Rock, sondern straighten Death Metal der alten Schule, wie bereits die ersten Töne des Openers und Titeltracks deutlich machen. Hier wird mit vor Dreck starrendem Sound und fetten Gitarren amtlich gegroovt. Dummerweise bestehen die ersten drei Minuten von „Into The Morbitory“ aus exakt dem gleichen Riff und (kurzzeitig leicht varriertem) Drumpattern, das zwar in bester Obituary-Manier groovt, allerdings eben immer wieder wiederholt wird, was doch recht flott zu Abnutzungserscheinungen führt.
Mit diesem Symptom schlagen sich MORBITORY auch auf den verbleibenden Tracks ihre Debüts herum. Denn sobald die Truppe einen satten Groove zockt, der den Hörer zum Mitnicken zwingt – und das gelingt der Band auf eigentlich jedem Track auf „Into The Morbitory“ – wird dieser Part so oft wiederholt, bis man ihn nicht mehr hören kann. Zwischen diesen Passagen spielen die Hamburger flotten Death Metal, irgendwo in der Schnittmenge zwischen Schweden und Florida, mit gelegentlichen Thrash-Momenten, besonders im Schlagzeugspiel, die das Ganze auflockern. Bis die nächste langsam groovende Passage zu oft wiederholt wird.
„The band is all about playing live. So contact us and let us play!“ proklamieren MORBITORY auf der Rückseite ihrer Platte und das nimmt man der Truppe absolut ab. Denn die Songs auf „Into The Morbitory“ sind allesamt für die Bühne konzipiert, wo dicke Grooves einfach für Stimmung sorgen und schnelle Passagen zum Headbangen animieren. Live dürften MORBITORY zweifelsohne für jede Menge Freude sorgen, aus der Konserve kann letztlich mit „Screams Of Horror“ nur einer der Songs ihres Debüts wirklich überzeugen. Somit ist „Into The Morbitory“ ein solides Debüt, mit dem sich Genrefans die Zeit vertreiben können, das aber nur begrenzt dazu animiert, diese Scheibe des Öfteren aufzulegen.
Wertung: 5 / 10