Review Molasses – Mourning Haze / Drops Of Sunlight

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Rock

Wie ein Blitz schlug die Meldung in der Musikszene ein, dass Farida Lemouchi ehemalige Musiker von The Devil’s Blood um sich schart, um das musikalische Erbe ihres verstorbenen Bruders Selim Lemouchi fortzuführen. Dieser wählte vor fünf Jahren den Freitod und hinterließ nicht nur eine menschliche, sondern auch eine große musikalische Lücke. Egal ob mit The Devil’s Blood oder seiner Folgeband Selim Lemouchi And His Enemies, stets agierte er fernab von Genregrenzen oder den Erwartungen von Fans und Presse. Eben deshalb sind seine Fußstapfen riesig. Benannt nach dem letzten Track von „Earth Air Spirit Water Fire“, dem letzten Album von Selim Lemouchi And His Enemies, haben MOLASSES ihre Feuertaufe bereits hinter sich gebracht. Die Band spielte eine exklusive Show auf dem Roadburn-Festival und veröffentliche dazu auch eine Zwei-Track-EP.

Die Scheibe ist mit „Mourning Haze / Drops Of Sunlight“ ganz pragmatisch nach den beiden Tracks betitelt und offenbart sowohl neue Seiten, als auch altbekanntes. „Mourning Haze“ klingt dabei so gar nicht nach The Devil’s Blood, sondern hat deutliche Einflüsse aus dem Jazz, Prog-Rock und Psychedelic. Dem Song haftet eine gewisse Melancholie an, die sich jedoch im Verlauf des Stücks immer mehr zu einer Art Aufbruchsstimmung wandelt und klar macht: MOLASSES wollen das alte Feuer wieder entfachen. Wo „Mourning Haze“ noch eher nachdenklich war, packt „Drops Of Sunlight“ den Hörer sofort mit einem typischen The-Devil’s-Blood-Grove und weckt damit Erinnerungen. Erneut vermischen sich gekonnt Einflüsse aus dem Prog-Bereich, 70er-Rock, Psychedelic und etwas Jazz und natürlich thront über allem Faridas Stimme. Diese Frau brilliert bei MOLASSES fast noch mehr, als man es von ihr ohnehin schon gewohnt ist.

„Drops Of Sunlight“ ist der deutlich zugänglichere der beiden Tracks der EP, „Mourning Haze“ offenbart dafür eine größere musikalische Bandbreite. Beide Songs zeigen, dass MOLASSES nicht einfach nur jene omnipräsente Band kopieren wollen, sondern eigene Wege beschreiten und damit das musikalische Erbe von Selim Lemouchi fortführen wollen. Die EP macht neugierig auf das Debütalbum, dass hoffentlich bald das Licht der Welt erblicken wird.

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Publiziert am von Juan Esteban

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