Review Månegarm – Vargaresa – The Beginning (Re-Release)

MÅNEGARM sollten nicht zuletzt Dank der hervorragenden, ungewöhnlichen EP „Urminnes Hävd“ und dem letzten richtigen Album „Vredens Tid“ wirklich jedem Hobbywikinger ein Begriff sein. Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Band beginnt jedoch schon im Jahre 1995 mit dem Demo „Vargaresa“, welches trotz schon sehr ausgereiftem Songwritings kaum Beachtung fand. Fast zwei Jahre und einige Wechsel in der Besetzung später gelang dann mit dem zweiten Demo „Ur nattvindar“ der eigentliche Durchbruch und man hatte einen Labelvertrag in der Tasche. Glückerlicherweise wurden beide Demos neu eingespielt und erneut als Package „Vargaresa – The Beginning“ mit anderem Artwork veröffentlicht.

Schon der Opener und Titeltrack „Vargaresa“ macht deutlich, in welchen Bereichen sich MÅNEGARM früher bewegt haben. Im Vergleich zu den beiden aktuelleren Werken zeigen sich hier noch deutlicher ausgeprägtere Schwarzwurzelanleihen, die jedoch eine gewisse Eingängigkeit nicht vermissen lassen, ja dank minimalen Thrash-Einflüssen steckt hier sogar schon richtig Bewegung drin. Dass die Schweden für abwechslungsreiches Songwriting stehen kann man hier ebenso hören, als auch die Tatsache, dass ihre Titel allesamt eine ganz besondere Atmosphäre umhüllt. „Hymn till vinternatt“ und „Blod på min klinga“ sind hier die besten Beispiele. Es sei erwähnt, dass das Artwork einfach herrlich zu der erzeugten rauen Stimmung passt und sehr schön anzusehen ist, aber was anderes ist man von MÅNEGARM auch nicht gewohnt. Interessanter ist hier fast ein Blick in das Booklet bevor man mit der „Ur nattvindar“-Demo weitermacht, denn wo man sonst die Lyrics erwartet kann man nicht nur die Schlagzeilen der schwedischen Klatschpresse („Hemmafru tvingade mig till sex“, was das wohl heißen mag?) bestauenen, sondern bekommt auch einige Einblicke in Form von Bildern, zum Beispiel einen vollkommen mit Edding bemalten Pierre.

Das Intro zur ’97er Demo bildet vielmehr eine kleine Interlude zwischen den beiden Demos, doch danach geht es mit „Daughters of Eve“ gewöhnt energiereich weiter. Man merkt eine gewisse Entwicklung zwischen den Demos, denn hier kommen einige Details noch besser herüber und fesseln den Hörer richtig. Schuld daran ist wohl auch der Einsatz der mittlerweile für MÅNEGARM fast nichtmehr wegzudenkenden Geige. Etwas Besseres kann man sich zur Vervollkommnung der Mischung nicht vorstellen, wie „Det Sargade Landet“ noch einmal deutlich macht, ehe „Ur Nattvindar“ mit dem Titeltrack der Demo (fast) endet. Fast deshalb, da sich nach dem zweieinhalbminütigen Akustik-Stück noch ein Live-Titel als Hidden Track verbirgt.

„Vargaresa – The Beginning“ ist nicht nur für Fans der Schweden eine wirklich lohnende Investition. Natürlich sind die Stücke um einiges rauer und ungeschliffener als die auf „Dödsfärd“ und „Vredens Tid“, allerdings strotzen sie nur so von Atmosphäre und hymnischen Einschlag. Das schaffen nur wenige Bands und MÅNEGARM können ohne Zweifel dazu gezählt werden.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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