Die Engländer MITHRAS haben im vergangenen Jahrzehnt bereits drei Alben veröffentlicht, die auch recht gut ankamen. Vier Jahre nach dem bisher letzten Album „Behind The Shadows Lie Madness“ gibt es nun wieder ein Lebenszeichen in der Form der EP „Time Never Lasts“. Neu sind bei dieser Veröffentlichung gar nur zwei Tracks, die aber haben es in sich.
Das titelgebende „Time Never Lasts“ legt von Anfang an eine gesunde Härte an den Tag und spätestens nach ein paar Breaks und Rhythmuswechseln ist klar: Leichte Kost wird hier nicht geboten. Höchstens eine Minute brauchen MITHRAS um zu zeigen, dass sie instrumental mit allen Wassern gewaschen sind. Das Drumming ist rasend schnell und dabei trotzdem ausgefeilt, abwechslungsreich und technisch hoch anspruchsvoll. Das Herzstück der Musik aber sind eindeutig die Leadgitarren. Hier werden im Sekundentakt spacige, schneidende Riffs aus dem Ärmel gefrickelt, dass es eine wahre Freude ist. Sei es nun eine bemerkenswerte technische Brutalität, eine überraschende Melodie oder einfach ein schädelspaltender Riff, alles wird mit bemerkenswerter Präzision vorgetragen und erzeugt eine bedrohliche Atmosphäre. Für bedrohliche Atmosphäre sorgt vor allem der zweite Track „Into The Godmind“, vor allem in den hier öfter auftretenden schleppenden Parts ist das doch sehr stimmungsvoll. Hervorragend dazu passt auch das fiese, oldschoolige Gebelle von Rayner Cross, er klingt einfach genau so, wie man sich den Prototypen eines bösartigen Death Metal-Sängers vorstellt.
Die drei Livetracks stammen von den ersten beiden Alben „Forever Advancing… Legions“ sowie „Worlds Beyond The Veil“ und zeigen, dass MITHRAS auf der Bühne für mächtig Zerstörung sorgen können. Außerdem zeigt sich auch, dass sich im Vergleich mit den beiden neuen Songs nicht allzu viel am Sound geändert hat. Auch 2002 und 2003 wurde experimenteller, brutaler, technischer Death Metal in Richtung Morbid Angel oder Nile kredenzt. Ich kann mir vorstellen, dass diese kurze Vorstellung auf Albumlänge echt anstrengend werden kann, würde aber zu gerne mehr von dem neuen Material hören. Beeindruckend und durch die leicht jazzige Note erst recht interessant.
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