MISGUIDED AGGRESSION nennt sich der 2004 gegründete Fünfer aus Kanada, welcher mit „Flood The Common Ground“ nun sein zweites Full-Length-Album vorlegt. Das war es dann aber auch schon mit Informationen über die Band, die sich ohne in längere Recherchen einzutauchen, zusammenkratzen lassen – ist die Truppe doch offenbar noch nicht all zu populär.
An der Produktions-Qualität ihrer Alben kann das nicht unbedingt liegen, ist diese bei „Flood The Common Ground“ doch, was man in Rezensentensprache gerne „amtlich“ nennt: Die CD klingt modern und kraftvoll, die Bass-Drum knattert aggressiv aus den Boxen, und hier von einer „Gitarrenwand“ zu sprechen ist so klischeehaft wie zutreffend.
Bei der Musik ist schon eher die Frage, für wie viel Bekanntheit diese wohl ausreichen wird. So präsentieren die Kanadier auf ihrem Album eine Mischung aus rhythmisch anspruchsvollem Mathcore, der (wie wohl alles aus dieser Richtung) mitunter an Meshuggah erinnert, sowie prügelndem Death(core). Dass die Herren ihre Instrumente zu spielen verstehen, ist bei dieser Musikrichtung eigentlich eine Selbstverständlichkeit, und so geben sich die Herren erwartungsgemäß in diesem Bereich auch keine Blöße – das Problem liegt viel eher im – zumindest für meinen Geschmack – viel zu monotonen Songwriting: Knapp eine halbe Stunde währt „Flood The Common Ground“, und so richtig kommt die Band dabei nicht vom Fleck: Geprügel, wohin mal skipt, und hört man das Album am Stück, ist die Aufmerksamkeit spätestens nach drei Songs weg: Zu ähnlich sind sich die Riffs, zu eintönig schreit SängerRob De Medeiros in immer gleicher Weise über alle Songs.
Der Ansatz, den MISGUIDED AGGRESSION verfolgen, mag nicht schlecht sein – in der Umsetzung jedoch scheitert „Flood The Common Ground“ meines Erachtens nach sehr schnell an der mangelnden Abwechslung. Ein, zwei Songs lang ist das Ganze wirklich gut zu hören – auf Albumlänge muss man schon deutlich cooler sein (Meshuggah), wenn man mit monotonem Gesang und ohne aus seinen althergebrachten Schemata ausbrechen zu wollen, begeistern möchte. Nächstes Mal ausser freakigen Rhythmen vielleicht noch das ein oder andere interessante Stilmittel einbringen, dann könnte das durchaus was werden – der Ansatz ist ja nicht schlecht, und die musikalischen Fähigkeiten sind definitiv gegeben.
Wertung: 7 / 10