Review Metal Inquisitor – The Apparition

  • Label: Iron Glory
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Heavy Metal

Das Jahr 1982: Dies war die Zeit, in der es noch cool war, mit langen Haaren und Vollbart auf der Harley die Straßen unsicher zu machen. Das war die Zeit, in der die Kutte noch „in“ war. Die Götter hießen Lemmy Kilmister, Steve Harris oder Udo Dirkschneider. Die New Wave Of British Heavy Metal raste mit Vollgas über Europa hinweg und hinterließ uns Meisterwerke wie „Ace of Spades“, „Restless and Wild“ oder „Killers“.

Zwanzig Jahre Später: Die Kutte ist den Maßanzügen gewichen, statt auf der Harley lässt man sich in Luxuslimousinen durch die Gegend kutschieren und die Götter von einst posieren mit hässlichen Bono-Gedächtniss-Sonnenbrillen. Im 21. Jahrhundert werden Kindergartenbands von unaussprechlichen Musiksendern als Superstars abgefeiert und „Musiker“ wie Bushido treten bei Rock am Ring auf. Ganz Deutschland scheint dem Metalgott abeschworen zu haben. Ganz Deutschland? Nein, im Rheinland-Pfälzischen Koblenz gibt es eine Kapelle, die erbitterten Widerstand leistet um voll und ganz den alten Helden zu huldigen. Der Name: METAL INQUISITOR. Die Musik: Old School. Das Debut: „The Apparition“.

Wie bereits angedeutet, wird hier klassischer Heavy Metal ganz im Stile der golden 80s zelebriert, der vollkommen trendfrei und trotzdem angenehm frisch, da nicht aufgesetzt wirkend, daherkommt. Dabei bedient man sich vor allem Stilelementen des frühen deutschen Heavy-Sounds á la Saxon oder Accept sowie derer der bereits erwähnten NWOBHM. Songs wie „Get Down“ oder mein persönlicher Favourit „Daze Of Avalon“ erinnern selig an frühe Iron Maiden, ohne dabei jedoch zur bloßen Kopie zu verkommen. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit hätte zwar schon noch drin sein können, aber dennoch handelt es sich hier um ein sehr schönes Album einer Band, von der man sicher noch einiges hören wird. Steigerungen nach oben sind noch möglich, was ja mit dem Nachfolger, „Doomsday For The Heretic“ im Jahr 2005 bewiesen wurde. Jedem, der den guten, alten Zeiten mit feuchten Augen nachblickt, sei diese Scheibe wärmstens ans Herz gelegt.

(Johannes aka sorleg)

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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