Das Cover von "Starwolf Pt. I: The Messengers" von Messenger

Review Messenger – Starwolf Pt. I: The Messengers

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

Seit 1990 aktiv bewegten sich die Saarländer True Metaller MESSENGER stets im Untergrund – mit der Veröffentlichung ihres dritten Albums „See You In Hell“ im Jahr 2011 ändert sich das jedoch allmählich. Mit wachsender Bekanntheit haben sich die Herren auch mehr vorgenommen und so ist ihr neues Album „Starwolf Pt. I: The Messengers“ der Auftakt zu einer über mehrere Platten angelegten Science-Fiction-Story.

Wenn es sich eine Band vornimmt, über ein gesamtes Album eine Geschichte zu erzählen, dann ist das nicht immer etwas Gutes – Iced Earths „Framing Armageddon“ sowie sein direkter Nachfolger sind wohl die besten Beispiele dafür, wie überblähte Handlung die Musik verdrängt. Dass sich die Saarländer MESSENGER für ihr neues Album mit Autor Victor Pax zusammen getan haben, um eine über mehrere Teile ausgedehnte Science-Fiction-Story zum Leben zu erwecken, macht also zunächst skeptisch. Hier kann allerdings Entwarnung gegeben werden: Die Geschichte steht zumindest aus musikalischer Sicht auf „Starwolf – Pt. I: The Messengers“ nicht im Vordergrund und MESSENGER liefern hier nach wie vor gelungenen Heavy Metal ab.

Das soll allerdings nicht heißen, dass sich bei den Herren in den letzten zwei Jahren nicht getan hätte – schon der Opener „Raiders Of Galaxy“ fällt gerade im Hinblick auf die Leadgitarrenarbeit technischer aus, als alles, was die Truppe auf „See You In Hell“ zu bieten hatte und dieser Eindruck soll sich auch im weiteren Verlauf der Platte bestätigen. Zudem legt die Nummer mit ihrem gehobenen Tempo eine stilistische Kurskorrektur in Richtung klassischen Power Metal nahe. Letzteres trifft allerdings nur eingeschränkt zu, denn der Fokus liegt auch im Falle von „Starwolf Pt. I: The Messengers“ noch auf eingängigen, singbaren Melodien, die nicht selten unverhohlen mit Running Wild kokettieren.

In Songs wie etwa „The Chosen One“ kann das schon mal in argen Kitsch ähnlich Orden Ogan ausarten, funktioniert ansonsten aber ziemlich gut. Die Saarländer liefern mit Songs wie „Salvation“, in dem Primal-Fear-Frontmann Ralf Scheepers als Gast auftritt, dem stampfenden „Reign Of The Righteous“ und dem Titeltrack trotz etwaiger stilistischer Änderungen schmissigen Teutonenstahl wie eh und je ab und haben ihrem Sound dennoch neue Facetten hinzugefügt. Wie das Running-Wild-Cover „Port Royal“ in die Science-Fiction-Geschichte hineinpasst, ist nicht ganz einzusehen, aber dennoch hat die Truppe den Song nicht zuletzt dank der Unterstützung von Gastgitarrist Preacher, der ja selbst bei den hanseatischen Metal-Freibeutern musizierte, ziemlich gut interpretiert und obendrein passt der Stil der Nordmänner wie bereits angetönt ja auch bestens zum Rest des Albums. Letztlich haben MESSENGER hier recht erfolgreich ein ziemlich beeindruckendes Großprojekt gestartet, das vielleicht mit über einer Stunde Spielzeit in bisschen zu lang ausfällt, aber so oder so durchweg auf ziemlich hohem Niveau rangiert.

Die Herren MESSENGER richten sich mit ihrer Musik klar an Fans ehrlichen Teutonenstahls und wer damit nichts anfangen kann, ist hier vor vornherein an der falschen Adresse. Allerdings hat sich die Truppe mit „Starwolf“ ein ziemlich ambitioniertes Projekt vorgenommen und Teil eins legt nahe, dass das funktionieren wird – hier wird eine umfangreiche Geschichte erzählt, ohne, dass dies der Musik im Wege stehen würde. Fans des Genres sei eine Empfehlung ausgesprochen!

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Wertung: 8 / 10

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