Das Cover von "Captain's Loot" von Messenger

Review Messenger – Captain’s Loot (EP)

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Heavy Metal

Die Saarländer True Metaller MESSENGER scheinen seit einiger Zeit wieder voll im Saft zu sein und haben mit „See You In Hell“ und „Starwolf Pt. I: The Messengers“ in jüngerer Zeit zwei überaus gelungene Platten auf den Markt gebracht. Mit „Captain’s Loot“ veröffentlicht die Truppe aus Neunkirchen dieser Tage eine weiteren Scheibe, die allerdings trotz immerhin acht Songs ein wenig dürftig ausfällt…

Eröffnet wird „Captain’s Loot“ von „Sign Of The Evil Master“. Das gut achtminütige Epos war bereits als Bonustrack zum 2011 erschienenen Comeback-Werk „See You In Hell“ zu hören. Warum es sich dabei nicht um einen regulären Song handelt, wird recht schnell deutlich, denn während die Nummer in jedem Fall solide ausfällt, so ist sie doch dank merkwürdigem Gesang und etwas chaotischem Aufbau eindeutig nicht die erste Wahl. Auch das nachfolgende „Tod dem DJ“ gab es bereits auf der limitierten Auflage von „See You In Hell“.

Dabei handelt es sich um die deutsche Version von „Kill The DJ“, das sich ursprünglich auf der gleichnamigen EP von 2005 befand – hier ist übrigens fremdschämen angesagt, denn mit derlei Blödsinn kommen eigentlich nur JBO durch. Soweit also nichts Neues? Stimmt. Und bleibt auch weitgehend dabei. „Asylum XTC“ war er Titeltrack einer MESSENGER-Platte von 1994 und die Cover-Versionen von „Port Royal“ (Running Wild) sowie „Black Bone Song“ (Zed Yago) gab es schon auf dem aktuellen Album „Starwolf Pt. I: The Messengers“. Mit „Dr. Stein“ gibt’s dann noch eine ebenfalls anständige Interpretation des Helloween-Klassikers, die MESSENGER-Fans bereits von – Überraschung – „See You In Hell“ kennen.

Neu sind hier also nur der Rainbow-Hit „Kill The King“ sowie der Dio-Song „Don’t Talk To Strangers“. Ersterer wurde zwar vermutlich bereits zu Tode gecovert, ist aber eine derart geile Nummer, dass ihn vielleicht wirklich jeder mal gespielt haben sollte. Auch die Herren aus dem Saarland machen hier eine großartige Figur und so ist „Kill The King“ vielleicht das einzige wirklich starke Argument für den Erwerb von „Captain’s Loot“. „Don’t Talk To Strangers“ geht ebenfalls in Ordnung, wobei es durchweg sympathisch ist, wie Frontmann Siggi den Ronnie James macht.

Auf „Captain’s Loot“ haben MESSENGER gerade mal zwei neue Songs zu bieten und die sind nicht einmal von ihnen. Prinzipiell kann man eine Platte wie diese schon veröffentlichen, zumal nicht jeder alle Alben der Herren in der limitierten Fassung im Schrank haben wird. Dennoch ist der Vollpreis für solch eine Veröffentlichung in keinster Weise gerechtfertigt. B-Seiten in Ehren, aber „Captain’s Loot“ bietet nur sehr wenig Gegenwert fürs hart verdiente Geld.

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