Review Merrimack – The Acausal Mass

  • Label: AFM
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Black Metal

Französischer Black Metal scheint derzeit im wahrsten Sinne des Wortes „en vogue“ zu sein… bedenkt man, wie Alben wie die neuesten Werke von Blut Aus Nord und Konsorten abgefeiert werden. MERRIMACK dürften auf dieser Welle bequem mitschwimmen können – liefert deren neues Album „The Acausal Mass“ doch so ziemlich alles, was man von einem modernen Black-Metal-Album erwartet: Härte, guten Sound und einen Schuss Progressivität.

Dabei legt das Werk zunächst alles andere als Progressiv los – startet „Arousing“ doch mit wahrlich fiesem Geprügel, welches nicht zuletzt an Szenegrößen wie Marduk erinnert. Und doch: Gerade durch den astreinen, brillianten Sound, welcher das Material transparent und filigran wirken lässt, ihm jedoch zugleich eine art industrielle Brutalität verleiht, laufen MERRIMACK hier nicht eine Sekunde Gefahr, in die Ecke des truen Black Metals gestellt zu werden. Sie dort unterzubekommen wäre jedoch sowieso von vorneherein schwierig geworden – beschreibt doch schon das Artwork, welches nicht von ungefähr an die „777 Secrets“-Trilogie von Blut Aus Nord erinnert, recht gut den Musikstil: Detailverliebt, morbide, düster, modern und irgendwo auch ein wenig steril und unnahbar.
In letzteren beiden Punkten liegt dabei Reiz und Problem des Albums zugleich: Denn wo so einerseits eine wirklich kohärente, in sich stimmige Atmosphäre geschaffen wird, ist diese derart abgekühlt und unnahbar, dass das Album zumindest in mir keine wirklichen Emotionen weckt – das Album schafft es trotz unbestreitbar nahezu perfekter spielerischer sowie technischer Umsetzung nicht, mich zu berühren. Trotz, vielleicht aber auch „wegen“ – ist „The Actausal Mass“ doch ein recht prägnantes Beispiel dafür, dass Perfektion nicht immer zu einem „perfekten“ Ergebnis führt.

Im Bereich des modernen Black Metal dürften MERRIMACK mit diesem Album weit kommen – ist es doch vielschichtig, detailverliebt und dennoch nicht über die maßen verkopft oder gewollt progressiv. Allein, mit der absolut makellosen High-End-Produktion muss man etwas anzufangen wissen – hat das, was man hier zu hören bekommt, doch mit dem wilden und rohen Spirit, mit dem man Black Metal im Kopf gerne noch verbindet, nur noch wenig bis garnichts mehr zu tun.

Wertung: 7.5 / 10

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