Review Megadeth – So far, so good… so what!

  • Label: Capitol
  • Veröffentlicht: 1987
  • Spielart: Thrash Metal

Nach dem Ausstieg von Chris Poland hatte es Dave Mustaine nicht schwer, neue Musiker für seine Band zu finden, denn Megadeth befanden sich auf dem aufsteigendem Ast. Nach dem hammerharten „Peace Sells“-Album legte Megadeth in punkto Speed noch eine Schippe nach. Auf diesem Killer Album befinden sich fast nur rasend schnelle Stücke die zum Bangen und Moshen gerade zu einladen.

Eingeleitet durch ein Instrumental haut das rasante „Set the world afire“ fast durch die Schallmauer, ein Killer-Opener wie er im Buche steht. Dave Mustaine jagt mit seinem Höllen-Riffs durch den Song, das es eine Freude ist. Nach dem vom Sound her eher dürftigem Debut und des kultig rumpelnden „Peace Sells“, hatte man der Band endlich eine amtliche Produktion gegönnt. Die erste Single, zu der es auch einen tollen Video-Clip gibt, war das Coverstück „Anarchy in the U.K.“ von den Sex Pistols, mit leicht abgeänderten Text. Dave Mustaine änderte ein oder zwei Stellen, damit der Text besser auf die USA passte. Wer den Song je gehört hat, weiß wie langsam danach das Original klingt.
Der melodische Anfang von „Mary Jane“ gibt nur kurz Zeit zum aufatmen und um sich die Knoten aus den Haaren zu fummeln. In dem Song „502“ geht um schnelles fahren in eben einem solchen Wagen, dieser Song wird auch wieder im Höllentempo runtergerotzt. Sicher scheint es recht eintönig zu klingen, aber die beiden Gitarristen legen hier bei jedem Song Wahnsinns-Solos hin. Der autobiografische Song „In my darkest Hour“ , beginnt sehr bedächtig um zum Ende hin zu explodieren. Hier rechnet Dave M. mit Gott und der Welt ab. Bei der Hasstirade „Liar“ brechen dann wieder die Dämme, ein Killer-Song, in dem Mann wieder nicht zimperlich mit Leuten umgeht, die einem auf den Senkel gehen.
Teilweise schlägt Mustaine mit seinen Texten ja schon mal über die Stränge. Aber das hatte Megadeth auch ausgemacht. Das dummerweise recht kurz geratene Album wird mit meinen absolutem Lieblings-Song von Megadeth abgeschlossen. Die Abrechnung mit den Amerikanischen Zensurbehörden (die P.M.R.C.). „Hook in Mouth“ fängt bedrohlich an um dann in eine Speedgranate zu kippen. Der Mittelteil hält für den Höher einen Ohwrumstichigen Teil parat um dann wieder zum Anfangsteil zurück zu kehren.

WOW, nach den knapp 35 Minuten sitzt man nur noch da und fragt sich, warum der Nacken weh tut, die Haare verknotet sind und man komplett durchgeschwitzt ist. Aber man hat überlebt. Sicher wurden Megadeth auf folgenden CDs eingängiger, technisch noch besser (was ja wohl dann auf das Konto von Marty Friedman ging) und leider dann auch kommerzieller ( siehe CountDown to…), aber solch Energie wie hier hat die Band danach selten wieder freigesetzt.
Und die Fans auf der ganzen Welt haben das Album stapelweise gekauft.

(Jörg)

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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