Das Cover der ersten EP von Medieval Steel.

Review Medieval Steel – Medieval Steel (Re-Release)

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2024
  • Spielart: Heavy Metal

MEDIEVAL STEEL – ein Name, der nicht nur auf so ziemlich jeder traditionsbewussten Kutte zu lesen ist, sondern der True- und Heavy-Metal-Fans sofort ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubert. Obwohl die Band aus Memphis heute noch immer bzw. wieder aktiv ist, gibt es vor allem einen Grund für diese Reaktion: Ihre 1984 erschienene gleichnamige Debüt-EP. Der Titeltrack läuft auf den Zeltplätzen einschlägiger Festivals rauf und runter und versetzt das Publikum bei den seltenen Auftritten von MEDIEVAL STEEL nach wie vor in Begeisterung. Pünktlich zu ihrem 40. Geburtstag wird die vier Tracks umfassende Platte nun von High Roller Records in klanglicher Überarbeitung neu veröffentlicht.

Warum sich MEDIEVAL STEEL mit dieser EP bis heute einen Platz im Herzen aller True-Metal-Fans sichern konnten, wird gleich zu Anfang klar: Selbst 40 Jahre nach Erstveröffentlichung sorgt der Titeltrack mit seinen epischen Melodien und von Robert E. Howard inspirierten Texten sofort für Gänsehaut. Wer diese EP auflegt, bekommt also Gelegenheit, die Geburtsstunde des Epic Metal nachzuerleben, denn das folgende „Warlords“ ist vergleichbar mit dem Material von Omen, die im gleichen Jahr ihr Debüt „Battle Cry“ herausbrachten. Ihre Vorbilder machten MEDIEVAL STEEL damals auch noch öffentlich und so erinnert „Battle Beyond The Stars“ stark an Judas Priests „Metal Gods“ und auch in der abschließenden Ballade „Echoes“ sind vor allem Halford und Co. als Inspirationsquelle auszumachen.

Klanglich weicht das Debüt von MEDIEVAL STEEL natürlich stark von heutigen Hörgewohnheiten ab: Die Gitarren sind um einiges zahmer – man könnte es „organischer“ nennen – als man es heute gewohnt ist, auch die Kickdrum findet eher im Hintergrund statt und der Bass ist dafür sehr präsent. Anders als ein Remix kann daran natürlich auch das Remaster nichts ändern. Aber der auf diese Form der klanglichen Aufbereitung spezialisierte Patrick W. Engel hat es in jedem Fall geschafft, die EP an aktuelle Lautstärkelevels anzupassen, ohne dass das Material übersteuert.

Ähnlich wie Fist, Trident oder Dark Star sind auch MEDIEVAL STEEL ein klassisches One-Hit-Wonder. Dass es die Band heute in irgendeiner Form noch gibt, mag auf Festivals für einen netten Nachmittag sorgen, eigentlich ist es aber egal. Wie bei den genannten Bands war es auch bei der Truppe aus Memphis ihre erste Platte, die sie auf ewig in den Annalen des Metal festschreiben sollte. 1984 stimmten einfach Ort, Zeit und Personenkonstellation, weshalb etwas Magisches entstand, an dem sich MEDIEVAL STEEL auf ewig messen lassen müssen und das sie doch nie reproduzieren können. Umso schöner, dass die EP nach 40 Jahren endlich wieder erhältlich ist, denn sie ist nicht nur Genre-Historikern zu empfehlen.

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