Review Maroon – The Cold Heart Of The Sun

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Thrash Metal

Das neue Werk der Knüppel-Brüder MAROON mit dem klangvollen Titel „The Cold Heart of the Sun“ ist das bereits fünfte Studioalbum der Straight-Edge-Truppe aus Neuhausen/Deutschland. Gegründet im Jahre 1998 spielten sie zu ihren Anfangszeiten als Vorband von deutschen Metalcore-Größen wie Heaven Shall Burn oder Caliban. Seit 2004 haben die fünf Veganer einen Plattenvertrag bei Century Media und der Vorgänger „When Worlds Collide“ kam 2006 auf den Markt. Gut ein Jahr ließen sich die Jungs Zeit, um jetzt den neuen Silberling zu präsentieren zu können.

Ziemlich schnell und aggressiv geht es gleich mit dem ersten Track los. Schnelle Gitarrenriffs wechseln mit etwas Melodie und einem Gitarrensolo ab, die Freude steht mir ins Gesicht geschrieben. Knallhart geht es mit „Only The Sleeper Left The World“ weiter das jeden „Schläfer“ aus den schönsten Träumen holt. Schnelle Riffs geben den Ton an, was besonders im Refrain bemerkbar wird. In ähnlichem Tempo fährt der Zug weiter und kommt bei der folgenden und sehr flotten Hardcore-Nummer „Steelbath Your Heart“ keinesfalls zum Stehen, denn dieser Track knallt kräftig in die Fresse um es deutlich zu sagen. Mit jedem Mal Hören steigt das Verlangen, man will einfach mehr davon, und das bekommt man auch.Ein Knaller folgt dem anderen und jeder Track bleibt gut im Ohr hängen. Besonders einem Song ungefähr in der Mitte der Scheibe schenke ich ziemlich viel Aufmerksamkeit. „Black Halo“ erinnert mich teilweise an die Thrasher von Machine Head, was sich sicherlich nicht negativ auf den Gesamteindruck auswirkt. Musikalisch betrachtet fehlt allerdings mit Fortlauf der Zeit ein wenig die instrumentale Abwechslung, was Frontmann Andre mit seinem aggressiven Gesang und Geshoute aber gut überbrücken kann. Seine Art das Publikum zu unterhalten bringt er auf die CD, das ein oder andere unerwartete Gerotze und Gespucke in den Songs bringt einfach Spaß und passt wie die Faust aufs Auge zur Band – das obwohl die Jungs klar Abstand vom „besoffenen Metaller“-Bild nehmen, ja gewissermaßen nehmen müssen (SxE). Wer das Vergnügen schon mal hatte sie live zu erleben, weiß wohl was gemeint ist. Zurück zur Musik: „The Cold Heart of the Sun“ bietet keine ruhige Minute. Ausgerechnet zum Schluss der Scheibe überrascht „Some Goodbyes Are Farewells“ allerdings mit einem sehr ruhigen Gitarrensolo zu Beginn des Stückes und auch der Gesang fällt für Maroon-Verhältnisse ungewöhnlich ruhig und kontrolliert aus. Mit rauer und gefühlvoller Stimme hört es sich an, als wolle Andre uns eine zumindest klanglich tragische Geschichte erzählen. Dieser Song passt sehr gut zum Ende des Albums. Das ist einfach etwas Anderes im Gegensatz zu den übrigen Titeln auf dem Album, die einfach nur knallen, krachen und viel Spaß machen.

Maroon ist eine Band, die Metalcore einer anderen Klasse gespielt hat und sich ganz einfach weiterentwickelt hat. Unlängst gab Andre in einem Interview zu Protokoll, dass er einfach alles tun würde, das ihm und Maroon einen Vorteil verschafft. Der harte Einsatz wurde zweifelsohne belohnt, und wir wurden nun mit „The Cold Heart of the Sun“ belohnt. Ein hervorragendes Album, das längst nicht mehr viel mit dem typischen Klischee des Metalcore zu tun hat und fest genug auf eigenen Beinen steht. Starkes Werk, keine Neuerfindung aber zumindest jede Menge guter Riffs, tollen Melodien und einem Mindestmaß an „in die Fresse“.(Susanne Reiter)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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