MAJESTY – eine Band, die seit ihrer Gründung im Jahre 1997 für genau eines steht: Kompromisslosen True Metal in Reinkultur. Hier werden Schwerter geschwungen, Schlachten geschlagen und Krieger gemetzelt, bis sich die Balken biegen; man sieht sich als Brüder im Geiste von Größen wie Manowar, Iron Maiden und Accept und gibt große Stücke auf den Geist des „wahren“ und „reinen“ Metal. „Sword and Sorcery“ war anno 2002 nach „Keep it true“ der zweite Langspieler der Truppe um Mastermind Tarek „MS“ Maghary, und auch hier springen einem die Klischees vom Cover schon direkt ins Gesicht: Muskelbepackter Krieger mit Axt in epischer Pose. Hier weiß man sofort, woran man ist.
Und auch ein Blick auf die Tracklist lässt erahnen: Diese Scheibe ist verdammt true, natürlich nicht im Black Metal-Sinne. Titel wie „Fist of Steel“ und „Aria of Bravery“ erinnern an die True Metal-Vorzeigeheroen von Manowar in ihren besten Zeiten. Tempotechnisch bewegt sich die Musik hauptsächlich im Midtempo-Sektor. Aus diesem Bereich heraus fallen lediglich das stürmische „Fields of War“, das mit einem netten Solo aufwarten kann und zum Headbangen einlädt, sowie die neun (!) Minuten lange Halbballade „Aria of Bravery“, die weniger zum Headbangen, als mehr zum Schwenken der Feuerzeuge einlädt und es mit einer gesunden (nicht zu großen) Portion Kitsch schafft, eine erhebende Atmosphäre zu erzeugen und speziell im schnelleren Zwischenteil gut zu rocken. Generell fällt auf, dass die Stücke nie die Mindestlänge von 5 Minuten unterschreiten und somit schon ziemliche Schwergewichter sind, betrachtet man, dass die meisten Songs über ihre gesamte Spiellänge im selben, meist mittleren Tempo bleiben.
Mit „Heavy Metal“ findet sich eine klasse Mitgrölhymne auf dem Album, eine Ode ans wahre Schwermetall, an alle Fanzines und Kämpfer des Heavy Metal. Besonderes Schmankerl: Ross the Boss, seines Zeichens ehemaliger Axtschwinger bei Manowar, steuert ein herrlich arschtretendes Solo bei. Die restlichen Nummern nehmen sich untereinander nicht viel, sind aber alle grundsolide. „Epic War“ kann dazu durch seinen recht epischen Schluss glänzen. „Metal to the Metalheads“ schlägt in eine ähnliche Kerbe wie „Heavy Metal“, kommt aber noch ein wenig stampfender daher.
Insgesamt bietet dieses Album 53 Minuten Heavy Metal der simpel gehaltenen Sorte, an dem man jedoch, sofern man kein Problem mit klischeebeladenen Texten hat, ausgezeichnet seinen Spaß haben und zu dem man – je nach Alkoholpegel – gemütlich mit dem Kopf nicken, bangen, schunkeln oder grölen kann. Viel Innovation oder Experimentierfreudigkeit darf man hier natürlich nicht erwarten, denn dieses Werk ist quasi eine Hommage an die oben genannten alten Größen. Dafür gehen alle Songs gut ins Ohr, und technisch ist auf dieser Scheibe alles im grünen Bereich, der Sound ist klar und drückt gut, die Jungs beherrsch(t)en ihre Instrumente, auch wenn sie nicht gerade allzu spektakuläre spielerische Extravaganzen damit produzieren. Aber das muss auch nicht sein, wir sind ja hier nicht beim Progressive Metal. Also, Bierglas heben, sich auf den Stuhl stellen und ordentlich mitsingen!
Wertung: 7.5 / 10